Politik

Warnung vor Drittem Weltkrieg Selenskyj: Russland hat "zweiten Hitler herangezogen"

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Selenskyj wird an diesem Montag in New York erwartet.

Selenskyj wird an diesem Montag in New York erwartet.

(Foto: dpa)

Der ukrainische Präsident Selenskyj warnt eindringlich vor einer Niederlage seines Landes. "Wenn die Ukraine fällt, was passiert in zehn Jahren?" Man müsse Russlands Präsidenten Putin jetzt stoppen. Selenskyj äußert sich auch zur Lage an der Front.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat kurz vor dem Start der hochkarätig besetzten UN-Generaldebatte vor einem Dritten Weltkrieg gewarnt und Kremlchef Wladimir Putin mit Adolf Hitler verglichen. Die russische Gesellschaft habe den Respekt der Weltöffentlichkeit verloren, sagte Selenskyj laut englischer Übersetzung des US-Senders CBS in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview der Sendung "60 Minutes". "Sie haben ihn gewählt und wiedergewählt und einen zweiten Hitler herangezogen."

Man könne die Zeit nicht zurückdrehen, aber Putin jetzt stoppen. "Wenn die Ukraine fällt, was wird dann in zehn Jahren passieren?", sagte Selenskyj weiter. Wenn die Russen Polen erreichen würden, komme dann ein Dritter Weltkrieg, fragte er. Daher müsse sich die ganze Welt entscheiden, ob Putin aufgehalten werden solle, oder man den Beginn eines Weltkriegs heraufbeschwören wolle .

Zur Lage an der Front sagte Selenskyj, dass die Ukraine die Initiative habe. "Das ist ein Vorteil. Wir haben die russische Offensive gestoppt und eine Gegenoffensive eingeleitet." Zugleich räumt er ein: "Trotzdem geht es nicht sehr schnell." Es sei wichtig, jeden Tag voranzukommen und Gebiete zu befreien. Dabei betonte Selenskyj, dass die Ukraine die vom Westen gelieferten Waffen nur auf ukrainischem Territorium einsetze.

Auf die Frage nach Gebietsabtretungen antwortete der ukrainische Präsident: "Nein. Das ist unser Gebiet." Im Anschluss erklärt er, weshalb das nicht gehe. Selenskyj erzählt davon, wie er in der vergangenen Woche Medaillen an Hinterbliebene von Soldaten verliehen habe. Darunter sei eine Schwangere gewesen, deren Kind nie den Vater kennenlernen werde. Oder auch ein gebrechliches Elternpaar, das seinen einzigen Sohn verloren habe. "Was soll ich ihnen sagen?", so Selenskyj: "Dass sie alle gestorben sind, damit wir sagen können: 'Es ist okay, Russland kann alles haben'?" Weiter sagt er: "Alles, was ich ihnen geben kann, ist der Sieg."

Generaldebatte der UN ab Dienstag

Selenskyj wird an diesem Montag in New York erwartet. Am Dienstag beginnt die Generaldebatte der UN-Vollversammlung, bei der von Dienstag an über eine Woche lang mehr als 140 Staats- und Regierungschefs sprechen werden. Präsident Selenskyj dürfte die größte Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Mit Spannung wird eine hochrangig besetzte Sicherheitsratssitzung am Mittwoch erwartet, wo er erstmals seit Kriegsbeginn auf den russischen Außenminister Sergej Lawrow treffen könnte. Selenskyj will im Anschluss an seinen Besuch in New York nach Washington weiterreisen.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa

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