Politik

Ägypten macht Druck Sisi fordert Militäreinsatz in Libyen

Nach der Ermordung von 21 Kopten in Libyen hat Ägypten bereits im Alleingang Stellungen der IS-Dschihadisten dort bombardiert.

Nach der Ermordung von 21 Kopten in Libyen hat Ägypten bereits im Alleingang Stellungen der IS-Dschihadisten dort bombardiert.

(Foto: AP)

Der ägyptische Präsident will dem Chaos in Libyen nicht länger tatenlos zusehen. Der UN-Sicherheitsrat solle eine Resolution verabschieden, die eine internationale Militärintervention ermöglicht, fordert Al-Sisi. Er argumentiert auch mit der Gefahr für Europa.

Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi drängt auf eine internationale Militärintervention in Libyen, wo islamistische Milizen zunehmend an Einfluss gewinnen. Der UN-Sicherheitsrat solle dazu eine Resolution verabschieden, forderte Sisi im französischen Sender Europe 1. Auch müsste das libysche Volk einen solchen Einsatz in dem Land anfordern, "um die Sicherheit und Stabilität wieder herzustellen".

Das Chaos in Libyen bedrohe nicht nur die Nachbarländer wie Ägypten, hob Sisi hervor. Die gesamte Region und auch die europäischen Mittelmeer-Anrainerstaaten seien bedroht. "Wenn sich die Situation in Libyen verschlechtert, wäre das aus unserer Sicht eine große Gefahr für die Sicherheit und die Stabilität", sagte Sisi, "nicht nur für die Menschen in Libyen, sondern auch für ihre Nachbarn und die Europäer."

Vorwurf an die Europäer

In dem ölreichen Nachbarland Ägyptens entwickelt sich seit Monaten ein blutiger Kampf zwischen zwei verfeindeten Regierungen und mehreren Milizen um die Macht. Ägypten unterstützt die Regierung im ostlibyschen Tobruk, die von Islamisten dominierte Regierung in Tripolis erkennt es nicht an.

Den Europäern hielt der ägyptische Präsident vor, nach dem Sturz des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi ihre Mission nicht vollendet zu haben. Die Bevölkerung sei nun "Gefangener extremistischer Milizen". Sisi hob hervor: "Wir müssen zusammenarbeiten, um den Terrorismus zu besiegen."

Am Sonntag hatten Dschihadisten der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aus Libyen ein Video veröffentlicht, das die Enthauptung von mehreren ägyptischen Gastarbeitern zeigt. Die ägyptische Luftwaffe begann daraufhin mit Angriffen auf IS-Stellungen in dem Land. Die Gräueltat wurde international scharf verurteilt, Frankreich und Ägypten forderten gemeinsam eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats.

Quelle: ntv.de, nsc/dpa/AFP

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