Politik

Herbstbelebung im September So wenige Arbeitslose wie lange nicht

Der Chef der Bundesagentur für Arbeit kann sich zufrieden zeigen. Die günstige Entwicklung am Arbeitsmarkt hält an, die Zahl der Arbeitslosen sinkt weiter. Doch schon bald könnte die positive Entwicklung ein Ende finden.

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im September mit der üblichen Herbstbelebung nach der Sommerpause deutlich zurückgegangen. Sie fiel um 88.000 auf 2.708.000, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte. Das ist die geringste Erwerbslosenzahl seit fast 24 Jahren.

Im Vergleich zum September vorigen Jahres waren 100.000 Menschen weniger auf Jobsuche. Die Arbeitslosenquote betrug 6,2 Prozent. "Mit der Herbstbelebung ist die Arbeitslosigkeit im September zurückgegangen", sagte BA-Chef Frank-Jürgen Weise. Insgesamt habe die günstige Entwicklung am Arbeitsmarkt angehalten.

Unter Herausrechnung der jahreszeitlichen Schwankungen nahm die Arbeitslosenzahl allerdings saisonbereinigt um 2000 zu. Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung legten laut BA-Angaben saisonbereinigt weiter zu. Im Juli seien 30.730.000 Menschen sozialabgabenpflichtig beschäftigt gewesen. Das waren 608.000 mehr gewesen als ein Jahr zuvor.

So viele offene Stellen wie lange nicht

Nach Angaben der BA vom Dienstag stieg die Zahl der offenen Stellen in dem Monat auf ein Rekordhoch. Sie verwies dabei auf ihren Stellenindex BA-X, der zum Herbstbeginn mit 195 Punkten auf den höchsten Wert seit Bestehen des Indikators stieg. Er lag damit 1 Punkt höher als im Vormonat und 24 Punkte über dem Vorjahresniveau.

Dennoch gehen nach Prognosen von Experten die Zeiten stagnierender oder sogar sinkender Arbeitslosigkeit in Deutschland zu Ende. Zwar zeichne sich bis zum Jahresende noch eine stabile Arbeitsmarktlage ab. Für das kommende Jahr rechnen die meisten von der Deutschen Presse-Agentur befragten Volkswirte aber mit leicht steigenden Arbeitslosenzahlen.

Die Fachleute führen dies vor allem auf den starken Zustrom von Flüchtlingen zurück. Auch der Abgas-Skandal könnte den Arbeitsmarkt treffen, meinen einzelne Volkswirte.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen