Politik

Weltkriegsgedenken in Russland Steinmeier trifft Lawrow in Wolgograd

Auf dem Deutschen Soldatenfriedhof in Rossoschka ruhen die Gebeine von mehr als 55.000 Soldaten, die in Stalingrad fielen.

Auf dem Deutschen Soldatenfriedhof in Rossoschka ruhen die Gebeine von mehr als 55.000 Soldaten, die in Stalingrad fielen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Vor 70 Jahren wird Deutschland vom Nationalsozialismus befreit. Maßgeblichen Anteil hat die Rote Armee. Doch die Gedenkfeiern in Moskau werden von der Ukraine-Krise überlagert. Doch um den Tag herum reisen auch deutsche Politiker nach Russland.

Anlässlich des 70. Jahrestages des Ende des Zweiten Weltkrieges wird Außenminister Frank-Walter Steinmeier nach Russland reisen. Laut "Spiegel online" wird der SPD-Politiker am 7. Mai zusammen mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow die Stadt Wolgograd - das ehemalige Stalingrad - besuchen. Dort wollen beide einen russischen und deutschen Kriegsgräberfriedhof besuchen und an einem Friedenskonzert der Osnabrücker und Wolgograder Symphoniker, heiße es aus dem Auswärtigen Amt.

Das Stalingrad-Mahnmal "Mutter Heimat ruft!" auf dem Mamajew-Hügel erinnert an die Opfer der Schlacht von Stalingrad.

Das Stalingrad-Mahnmal "Mutter Heimat ruft!" auf dem Mamajew-Hügel erinnert an die Opfer der Schlacht von Stalingrad.

(Foto: REUTERS)

Die großen Feierlichkeiten zum Kriegsende sind einen Tag später in der Hauptstadt Moskau angesetzt. Allerdings boykottieren westliche Staats- und Regierungschefs die veranstaltung wegen der Spannungen mit Russland in der Ukraine-Krise. Unter anderen US-Präsident Barack Obama, Großbritanniens Premierminister David Cameron, Frankreichs Staatschef François Hollande und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) werden nicht teilnehmen. Auch Polens Regierungschefin Ewa Kopacz und Präsident Bronislaw Komorowski bleiben den feierlichkeiten fern.

Einem russischen Medienbericht zufolge wird UN-Generalsekretär Ban Ki Moon nach Moskau reisen. Ein UN-Sprecher wollte den Tass-Bericht demnach nicht kommentieren. Darüber hinaus wird der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un erwartet, der damit seine erste Auslandsreise seit seinem Amtsantritt im Jahr 2011 unternimmt.

Merkel hatte die Einladung Putins zur Militärparade auf dem Roten Platz am 9. Mai ausgeschlagen. Sie will aber am 10. Mai gemeinsam mit Putin am Grabmal für den unbekannten Soldaten in Moskau einen Kranz niederlegen.

Steinmeier sagte mit Blick auf den 8. Mai: "In erster Linie überwiegt bei uns Deutschen noch immer das Gefühl der Befreiung, wenn wir an das Kriegsende 1945 denken." Zugleich nahm er das Datum zum Anlass, einen Bogen zu aktuellen Konflikten zu schlagen. "Unser Wohlstand und unsere Sicherheit hängen davon ab, dass internationale Spielregeln eingehalten werden", sagte er "Spiegel online".

"1945 hat Deutschland die Möglichkeit eines Neuanfangs gegeben, die Möglichkeit des Wiederaufbaus des Landes im Lichte einer besonderen Verantwortung. Deutschland, der einstige Anstifter von Unordnung, muss heute in besonderem Maße Ordnungsstifter sein", sgte der Minister weiter. "Deutschland muss sich in Gemeinschaft mit seinen Partnern engagieren für gemeinsame Werte, für politische Lösungen in Konflikten und für den Erhalt von friedenssichernden Strukturen."

Quelle: ntv.de

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