Erster Direktflug nach sieben Jahren Südkorea macht ein Friedensangebot
05.08.2015, 08:17 Uhr
Lee Hee Ho kommt in Nordkorea an.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Lage zwischen Nord- und Südkorea ist und bleibt angespannt. Nun startet die Witwe des ehemaligen südkoreanischen Präsidenten einen Versuch der Versöhnung: Sie besucht das Nachbarland. Immerhin: Sie darf über den direkten Luftweg einreisen.
Die Witwe des früheren südkoreanischen Präsidenten Kim Dae Jung will sich bei einem privaten Besuch in Nordkorea für die Wiederaufnahme des innerkoreanischen Dialogs einsetzen. Begleitet von einer großen Delegation flog die 93-jährige Lee Hee Ho mit einer Chartermaschine von Seoul nach Pjöngjang, wie der südkoreanische Rundfunksender KBS berichtete. Es sei das erste Mal seit sieben Jahren, dass Südkoreaner auf direktem Luftweg nach Nordkorea fliegen könnten.
Ob Lee auch Machthaber Kim Jong Un während ihres viertägigen Besuchs treffen wird, ist bisher unklar. Lee habe ihren Wunsch geäußert, die Visite werde den Weg für einen Dialog ebnen können, zitiert die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap einen Vertreter des Kim-Dae-Jung-Friedenszentrums. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern sind derzeit wieder einmal sehr angespannt. Lees Besuch soll vor allem humanitären Zwecken dienen. Geplant sind Besuche in Krankenhäusern und Kindertagesstätten.
Lee war zuletzt Ende 2011 in Nordkorea, um dem kurz zuvor gestorbenen Machthaber Kim Jong Il die letzte Ehre zu erweisen. Kim Dae Jung, der für seine "Sonnenscheinpolitik" mit dem kommunistischen Regime bekannt war, reiste im Juni 2000 zum ersten gesamtkoreanischen Gipfeltreffen mit Kim Jong Il nach Pjöngjang.
Quelle: ntv.de, hla/dpa