Politik

Warnschüsse auf Nordkorea Südkorea startet bislang größtes Manöver

Das Manöver soll zwölf Tage dauern.

Das Manöver soll zwölf Tage dauern.

(Foto: dpa)

Südkorea fühlt sich von Nordkorea bedroht und reagiert. Das Land startet das größte Manöver seiner Geschichte. 330.000 Soldaten sollen knapp zwei Wochen gemeinsam trainieren. Gleich zu Beginn geben sie Schüsse auf nordkoreanische Soldaten ab.

Das südkoreanische Militär hat mehrere Dutzend Warnschüsse in Richtung Nordkorea gefeuert. Wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, hätten sich rund zehn nordkoreanische Soldaten der Grenze zwischen beiden Ländern in der Nähe der südkoreanischen Stadt Paju genähert, erklärte ein Sprecher des südkoreanischen Generalstabs.

Rund drei Stunden später hätten diese sich wieder zurückgezogen. Zuvor hätten sie Bilder der Grenzmarkierungen gemacht, erklärte der Sprecher. Dabei seien sie fast auf südkoreanisches Territorium vorgedrungen. Der Norden fühlt sich provoziert, weil der Süden seine jährlichen Militärmanöver "Hoguk" begonnen hat. Und diese sind in diesem Jahr so groß wie noch nie: 330.000 Soldaten nehmen an der Übung teil, die zwölf Tage dauern soll. Zum Vergleich: Die Bundeswehr hat knapp 180.000 Soldaten.

In den vergangenen Jahren waren rund 80.000 Soldaten an der Übung beteiligt. Man gehe davon aus, dass Nordkorea in den zurückliegenden Monaten intensive Militärtrainings abgehalten habe, zitierte Yonhap eine Quelle innerhalb des südkoreanischen Generalstabs. Um die eigene Leistungsfähigkeit zu erhöhen, habe man sich daraufhin für dieses bisher größte Manöver entschieden.

Nordkorea reagiert alarmiert

Auch US-Soldaten werden an der Übung teilnehmen. Trainiert werden Landeoperationen und die Verteidigung der südkoreanischen Inseln entlang der Seegrenze mit Nordkorea. Pjöngjang verurteilte die Übung am Freitag und warf dem Süden vor, einen Krieg provozieren zu wollen. Das Regime von Kim Jong Un hatte zuletzt seine beiden letzten Gefangenen aus den USA freigelassen.

Südkorea vertieft gleichzeitig seine Beziehungen zu China. Beide Länder sind sich "praktisch einig" über ein bilaterales Freihandelsabkommen. Beide Seiten wollen am Rande des Asien-Pazifik-Gipfels (Apec) in Peking den Pakt besiegeln, berichteten südkoreanische Regierungskreise laut Yonhap nach einem Treffen zwischen Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping und Südkoreas Präsidentin Park Geun hye.

China ist Südkoreas größter Handelspartner. Der bilaterale Warenaustausch umfasste 2013 nach chinesischen Angaben 274 Milliarden US-Dollar. Für China ist Südkorea der drittwichtigste Handelspartner.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa/AFP

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