Treffen mit Netanjahu Sunak nennt Palästinenser "Opfer der Hamas"
19.10.2023, 15:02 Uhr Artikel anhören
"Wir erkennen an, dass die Palästinenser Opfer der Hamas sind", sagte Sunak bei seinem Besuch in Tel Aviv.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Zahlreiche Staats- und Regierungschefs reisen dieser Tage nach Israel, um ihre Unterstützung zuzusagen - so auch der britische Premier Sunak. Der verurteilt den Hamas-Terror, unter dem auch die Palästinenser litten. Und er lobt die geplante humanitäre Hilfe für Gaza.
Der britische Premierminister Rishi Sunak ist zu einem Besuch in Israel eingetroffen. Bei seiner Ankunft in Tel Aviv verurteilte Sunak den Großangriff der Hamas vom 7. Oktober als "unsäglichen und entsetzlichen Terrorakt". Großbritannien stehe an der Seite Israels. Zunächst traf Sunak sich mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Zudem stand ein Treffen mit Staatschef Isaac Herzog auf dem Programm.
"In den vergangenen zwei Wochen hat dieses Land etwas durchgemacht, was kein Land, kein Volk durchmachen sollte, am wenigsten Israel", sagte Sunak bei einer Pressekonferenz. Großbritannien unterstütze Israels Recht auf Selbstverteidigung in Einklang mit dem Völkerrecht. "Ich weiß, dass Sie jede Vorsichtsmaßnahme ergreifen, um zu vermeiden, dass Zivilisten zu Schaden kommen, im Gegensatz zu den Terroristen der Hamas", so Sunak. Die Szenen aus den vergangenen Tagen hätten alle Menschen schockiert. "Und wir trauern um den Verlust jedes unschuldigen Lebens - um Zivilisten jeder Glaubensrichtung, jeder Nationalität, die getötet wurden", sagte Sunak. "Und wir erkennen auch an, dass die Palästinenser ebenfalls Opfer der Hamas sind."
"Dies ist unsere dunkelste Stunde. Es ist die dunkelste Stunde der Welt. Wir müssen zusammenhalten und gewinnen", sagte Netanjahu nach seinem Gespräch mit Sunak. Es werde Höhen und Tiefen geben, es werde Schwierigkeiten geben. Ein langer Krieg liege vor Israel. "Wir brauchen Ihre kontinuierliche Unterstützung." Dies sei nicht nur Israels Kampf, sagte der Regierungschef. "Es ist der Kampf der freien Welt, der Kampf um die Zukunft". Es sei ein Kampf gegen "die modernen Barbaren, die schlimmsten Monster auf dem Planeten."
Briten wollen mit zehn Millionen Pfund helfen
Sunak sicherte dem Land inmitten des Gaza-Kriegs erneut Unterstützung zu. "Wir werden an der Seite Israels stehen", sagte er. Zudem begrüßte er die Ankündigung Israels, humanitäre Hilfslieferungen aus Ägypten in den Gazastreifen nicht behindern zu wollen.
Sunaks Visite folgt auf die Israel-Besuche von Bundeskanzler Olaf Scholz und US-Präsident Joe Biden. Scholz war am Dienstag nach Tel Aviv gereist, Biden traf einen Tag später dort ein. Am Donnerstag brach außerdem Bundesaußenministerin Annalena Baerbock zu einer erneuten Nahost-Reise auf.
In den kommenden Tagen wird nach Angaben Londons zudem der britische Außenminister James Cleverly Ägypten, die Türkei und Katar besuchen. Großbritannien hatte angesichts des Kriegs angekündigt, die humanitäre Hilfe für das palästinensische Volk um zusätzliche zehn Millionen Pfund (11,5 Millionen Euro) aufzustocken.
Quelle: ntv.de, als/AFP/dpa