Politik

Bombe detoniert vor Polizeiwache Tote und Verletzte bei Anschlag in Istanbul

3r2s3147.jpg8454715526985291018.jpg

In der Nacht bricht in Istanbul das Chaos aus: Vor einer Polizeiwache explodiert eine Bombe. Zehn Menschen werden verletzt. Im folgenden Feuergefecht sterben drei Menschen. Am Morgen gibt es eine weitere Attacke auf das US-Konsulat.

Bei einem Bombenanschlag und einem anschließenden Angriff auf eine Polizeiwache in der türkischen Metropole Istanbul sind mindestens drei Menschen getötet worden. Bei den Toten handele es sich um einen Polizisten und zwei Angreifer, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.

Es gab zwei Attacken: Zunächst sei in der Nacht eine Autobombe vor der Wache detoniert, heißt es. Dabei seien zehn Menschen verletzt worden, darunter drei Polizisten. Am frühen Morgen sei die Wache dann erneut angegriffen worden. Bei dem anschließenden Gefecht seien drei Menschen ums Leben gekommen. Bei den beiden getöteten Angreifern handele es sich um eine Frau und einen Mann, berichtete die Nachrichtenagentur DHA. Der getötete Polizist sei der Leiter des Bombenentschärfungsteams gewesen.

Noch ist unklar, wer die Tat begangen hat. Der Sender CNN Türk berichtet, es werde davon ausgegangen, dass die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verantwortlich sei. Auch die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK greift derzeit allerdings täglich türkische Sicherheitskräfte an.

Angreifer eröffneten am Montagmorgen außerdem das Feuer auf das US-Konsulat in Istanbul. Meldungen über Verletzte gab es nicht. DHA meldete, eine Angreiferin sei gefasst worden. Ihr Komplize sei geflohen. Das US-Konsulat liegt rund 35 Kilometer Luftlinie von der Polizeistation im Viertel Sultanbeyli entfernt.

USA nutzen türkischen Stützpunkt

Die USA nutzen seit Sonntag den türkischen Luftwaffenstützpunkt Incirlik für ihren Lufteinsatz gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Washington hatte den Nato-Verbündeten Türkei seit langem gedrängt, sich am Kampf gegen den IS zu beteiligen, worauf Ankara bislang ausweichend reagierte. Diese Haltung änderte sich nach einem Anschlag mit 32 Toten in der Türkei, für den die türkische Regierung den IS verantwortlich machte. Die Türkei flog daraufhin einige Luftangriffe gegen den IS in Syrien.

Gleichzeitig startete Ankaras Luftwaffe Angriffe gegen die Kurden im Nordirak. Dabei wurden nach amtlichen türkischen Angaben bisher 390 Kämpfer der PKK getötet.

Quelle: ntv.de, fma/AFP/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen