Politik

Grenze soll besser geschützt werden Türkei baut Mauer gegen IS-Terroristen

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Über hunderte Kilometer Gräben, Mauern und Scheinwerfer: Nach dem Bombenanschlag in der türkischen Stadt Suruc will die Türkei ihre Grenze zu den von der Terrormiliz IS beherrschten Gebieten in Syrien verstärken. An den Maßnahmen gibt es bereits Kritik.

Die Türkei erhöht nach einem tödlichen Anschlag mutmaßlicher Mitglieder der radikalen IS-Miliz die Sicherheitsvorkehrungen entlang der 900 Kilometer langen Grenze zu Syrien. Auf 150 Kilometern werde eine Mauer errichtet, sagte ein Regierungsvertreter. Die Wand könne je nach Bedarf zerlegt und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden. Auf 118 Kilometern würden Scheinwerfer aufgestellt. Die Streitkräfte heben einen zusätzlichen, 365 Kilometer langen Graben aus. Etwa 90 Prozent aller Aufklärungsflugzeuge und Drohnen wurden dem Militär zufolge an die Grenze verlegt. 20.000 Soldaten sind im Einsatz.

US-Präsident Barack Obama sicherte seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan in der Nacht zum Donnerstag zudem telefonisch seine Unterstützung zu. Beide Länder wollten zusammenarbeiten, um den Strom ausländischer Kämpfer einzudämmen, erklärte das Präsidialamt in Washington. Die Grenze verläuft teilweise direkt parallel zu Gebieten, die der Islamische Staat (IS) in Syrien unter seine Kontrolle gebracht hat.

Wie brisant die Lage ist, zeigte am Montag ein Selbstmordanschlag in der türkischen Grenzstadt Suruc mit 32 Toten. Die türkischen Behörden vermuten, dass der Täter ein 20-Jähriger Türke war, der im letzten Jahr in Syrien einer Gruppe mit IS-Verbindungen half.

Die türkische Regierung sieht sich Kritik ausgesetzt, dass ihre Maßnahmen zum Grenzschutz zu spät kommen. Vermutlich Tausende Ausländer sind in den vergangenen Jahren über die Türkei nach Syrien eingesickert, um für den IS zu kämpfen. Viele Kurden, die in der betroffenen Region leben, werfen der Regierung vor, den IS aus taktischen Gründen heimlich zu unterstützen, um die Kurden zu schwächen. Am Mittwoch wurden zwei türkische Polizisten getötet. Die Kurdische Arbeiterpartei erklärte, sie habe den Anschlag aus Vergeltung für Suruc verübt.

Quelle: ntv.de, kst/rts

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