Kampf gegen den IS Türkei erlaubt USA Nutzung ihrer Stützpunkte
13.10.2014, 02:17 Uhr
Schon jetzt hat die Nato in der Südosttürkei Patriot-Raketen aus den USA stationiert.
(Foto: REUTERS)
Einen eigenen Militäreinsatz auf syrischem Boden lehnt die türkische Regierung ab. Der internationalen Allianz gegen den Islamischen Staat unter Führung der USA erlaubt sie nun aber, ihre Militärbasen zu nutzen, um von dort Luftangriffe zu fliegen.
Für ihren Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) dürfen die USA und ihre Verbündeten künftig Stützpunkte in der Türkei nutzen. Die nationale Sicherheitsberaterin der USA, Susan Rice, sagte in einem Fernsehinterview, die türkische Regierung habe zugestimmt, dass von den Militärbasen Ziele im Irak und in Syrien angeflogen werden dürften. Zudem sei die Erlaubnis erteilt worden, dort gemäßigte syrische Rebellen für den Kampf gegen den IS auszubilden.
Ein eigenes militärisches Eingreifen hat die Türkei ausgeschlossen, obwohl international der Druck auf das Nato-Mitglied wächst. Die Türkei hat auch Forderungen nach einem Hilfskorridor in die vom IS belagerte syrische Grenzstadt Kobane zurückgewiesen.
Die Kurden in Kobane sehen sich nach fast einem Monat heftiger Kämpfe kaum noch in der Lage, die Angriffe des IS weiter abwehren zu können. Zwar haben die Extremisten durch die Luftangriffe der Anti-IS-Allianz schwere Verluste erlitten, erklärte die Kurdenmiliz YPG. In Zuletzt seien die Einsätze aber nicht mehr so effektiv gewesen.
Die Türkei fordert eine international abgestimmte Strategie, die nicht nur den IS wirksam bekämpft, sondern auch den syrischen Bürgerkrieg löst, indem Präsident Baschar al-Assad gestürzt wird.
Kritiker werfen der Regierung in Ankara vor, sich auch deshalb zurückzuhalten, weil die YPG eine Schwesterorganisation der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK ist, die jahrzehntelang gegen die Sicherheitskräfte des Landes kämpfte und auch von westlichen Staaten als Terrororganisation eingestuft wird.
Quelle: ntv.de, nsc/rts