Politik

Ankara sauer wegen Votums Türkei nennt Resolution "null und nichtig"

Ministerpräsident Binali Yildirim bezeichnete die Resolution vorab als "lächerlich".

Ministerpräsident Binali Yildirim bezeichnete die Resolution vorab als "lächerlich".

(Foto: imago/Xinhua)

Nahezu alle anwesenden Bundestagsabgeordneten stimmen für eine Resolution, in der die Massaker an den Armeniern als Völkermord bezeichnet werden. Die Türkei ist wütend - und erkennt das Votum nicht an.

Die türkische Regierung hat die Armenier-Resolution des Bundestags als "null und nichtig" bezeichnet. Das deutsche Parlament habe die Massaker an den Armeniern im Ersten Weltkrieg auf der Grundlage "verzerrter und gegenstandsloser Unterstellungen" als Völkermord eingestuft und damit einen "historischen Fehler" gemacht, so Regierungssprecher Numan Kurtulmus. Für die türkische Regierung sei die Entscheidung daher gegenstandslos.

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu kritisierte die Bundestagsentscheidung als "unverantwortlich und haltlos". Cavusoglu warf Deutschland vor, die dunklen Kapitel der eigenen Geschichte überdecken zu wollen, indem "die Geschichte anderer Länder angeschwärzt wird".

Zuvor hatten türkische Medien berichtet, die Türkei ziehe des Botschafter aus Deutschland zurück. Die Vertretung des Landes in Berlin konnte dies auf n-tv.de-Nachfrage jedoch nicht bestätigen. In der Vergangenheit hatte die Türkei in mehreren Fällen mit der vorübergehenden Rückbeorderung des Diplomaten aus Ländern reagiert, die die Massaker an den Armeniern als Völkermord bezeichneten.

Der Bundestag hatte zuvor mit großer Mehrheit für die von CDU, SPD und Grünen eingebrachte Erklärung gestimmt, in der die Ermordung von bis zu 1,5 Millionen Armeniern als Genozid bezeichnet wird. Der Abstimmung enthielt sich bei einer Gegenstimme ein Abgeordneter. Die Türkei hatte vorab bereits mit Konsequenzen für das deutsch-türkische Verhältnis gedroht.

Quelle: ntv.de, jog/AFP

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