Appell an Trump US-Konzerne fordern Klimaschutz
16.11.2016, 20:12 Uhr
Ob sich der künftige Präsident Trump an den Pariser Klimavertrag hält ist fraglich.
(Foto: dpa)
Nach den US-Wahlen engagieren sich amerikanische Unternehmen für nachhaltige Wirtschaft. Mehrere hundert Wirtschaftsvertreter unterzeichnen eine gemeinsame Erklärung. Der zukünftigen Präsident Trump löst in Hinblick auf den Klimaschutz große Sorgen aus.
Nach dem Wahlsieg von Donald Trump haben 360 in den USA tätige Unternehmen und Investoren die US-Regierung dazu aufgerufen, sich weiter für den Klimaschutz zu engagieren. "Wenn es nicht gelingt, eine CO2-arme Wirtschaft zu bauen, bedroht dies den amerikanischen Wohlstand", schrieben die Wirtschaftsvertreter der am Rande der Klimakonferenz von Marrakesch veröffentlichten Erklärung.
Trump hatte im US-Wahlkampf angekündigt, er werde als Präsident das Pariser Klimaschutzabkommen aufkündigen. Die Erderwärmung nannte er eine Erfindung der Chinesen.
Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem die Kaffeehaus-Kette Starbucks, die Lebensmittelhersteller Mars und Unilever, der Jeans-Produzent Levi Strauss, der Sportartikel-Hersteller Nike und die US-Tochter von L'Oreal. Der Appell richtet sich an die aktuelle und die künftige US-Regierung sowie die Konferenz-Teilnehmer.
Die Wirtschaftsvertreter fordern konkret, dass die USA weiter Teil des in Paris vereinbarten Weltklimavertrags bleiben, der die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad begrenzen soll. Außerdem verlangen sie Investitionen in klimafreundliche Technologien und weitere Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel.
US-Außenminister Kerry fordert zu Klimaschutz auf
Mit Blick auf die Wahl von Trump hat US-Außenminister John Kerry in einer Rede vor einer Abkehr vom Klimaschutz gewarnt. An die Adresse der Mächtigen überall auf der Welt und auch in den USA sagte er bei der UN-Konferenz in Marrakesch: "Ich fordere Sie (...) zu einer sorgfältigen Prüfung auf, bevor Sie unwiderrufliche Entscheidungen treffen."
Kerrys Rede in Marrakesch ist so etwas wie ein klimapolitisches Vermächtnis. Bei der Vorläufer-Konferenz vor einem Jahr in Paris hatte er selbst den historischen Weltklimavertrag mit ausgehandelt.
In einem Appell an die künftige Regierung sagte der US-Außenminister: "Niemand hat das Recht, nur auf der Grundlage einer Ideologie oder ohne die richtigen Informationen Entscheidungen zu treffen, die Milliarden Menschen betreffen."
Quelle: ntv.de, vni/dpa