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Absturz von Prigoschin-Jet US-Präsident glaubt an Racheakt Putins

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Aus dem Urlaub verfolgt Joe Biden die Nachrichten über den Absturz des Wagner-Jets.

Aus dem Urlaub verfolgt Joe Biden die Nachrichten über den Absturz des Wagner-Jets.

(Foto: dpa)

Noch sind die Ursachen für den Absturz des Privatjets von Prigoschin unklar. Die Nachricht überrascht US-Präsident Biden jedoch nicht. Ebenso wenig würde ihn überraschen, so sagt er, wenn Putin hinter dem mutmaßlichen Tod des Söldnerchefs steckte. Kiew drückt sich da eindeutiger aus.

US-Präsident Joe Biden hat wenig überrascht auf den Flugzeugabsturz in Russland reagiert, bei dem der russische Söldnerführer Jewgeni Prigoschin getötet worden sein soll. Er wisse nicht genau, was passiert sei, er sei aber nicht überrascht, sagte Biden am Rande eines Urlaubsaufenthaltes im US-Bundesstaat Kalifornien. Auf die Frage von Reportern, ob seiner Ansicht nach Russlands Präsident Wladimir Putin hinter dem Absturz stecke, sagte Biden: "Es gibt nicht viel, was in Russland passiert, hinter dem Putin nicht steckt." Er wisse aber nicht genug, um dies beantworten zu können.

"Wir haben gesehen, was über den Absturz berichtet wurde. Wenn es bestätigt wird, wäre es für niemanden eine Überraschung", erklärte auch die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats der USA, Adrienne Watson. Biden wurde nach Angaben des Weißen Hauses nach dem Flugzeugabsturz in Russland über die Lage auf dem Laufenden gehalten.

Prigoschin, Chef der russischen Söldner-Gruppe Wagner, stand auf der Passagierliste eines Flugzeugs, das in der Region Twer zwischen Moskau und St. Petersburg abgestürzt war, wie die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die Luftfahrtbehörde meldete. Laut dem russischen Katastrophenschutzministerium kamen ersten Informationen zufolge alle zehn Menschen an Bord der Privatmaschine ums Leben. Die Wagner-Gruppe hatte im Juni kurzzeitig gegen Staatschef Wladimir Putin rebelliert. Prigoschin hatte bis dahin lange als enger Vertrauter Putins gegolten. Später stellte er sich offen gegen die russische Militärführung.

Kein Kommentar aus dem Kreml

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Kreml-Chef Putin äußerte sich zunächst nicht zu dem Flugzeugabsturz. Er hielt sich zu diesem Zeitpunkt zu einem Besuch im Südwesten Russlands an der Grenze zur Ukraine auf, um an den 80. Jahrestag der Schlacht von Kursk während des Zweiten Weltkrieges zu erinnern. Ohne den Absturz zu erwähnen, pries Putin auf einer Bühne die russischen Soldaten in der Ukraine, die "mit Mut und Entschlossenheit" kämpften.

Der ukrainische Präsidentenberater Michailo Podoljak erklärte derweil in Onlinenetzwerken, der Flugzeugabsturz sei "ein Signal Putins an die russischen Eliten" vor der Präsidentschaftswahl 2024. Es bedeute "Vorsicht! Illoyalität bedeutet Tod".

Quelle: ntv.de, mau/dpa/AFP

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