Politik

Widerstand gegen Homo-Ehe US-Standesbeamtin verweigert Eheschließung

Kim Davis darf ihre Tätigkeit als Standesbeamtin zunächst nicht weiter ausüben.

Kim Davis darf ihre Tätigkeit als Standesbeamtin zunächst nicht weiter ausüben.

(Foto: AP)

Weil die Homo-Ehe angeblich ihrem Glauben widerspreche, stellt die Standesbeamtin Kim Davis gleichgeschlechtlichen Paaren keine Trauscheine aus. Auch eine gerichtliche Anordnung missachtet sie beharrlich. Nun sitzt Davis bis auf weiteres in Haft.

Eine Standesbeamtin im US-Bundesstaat Kentucky muss ins Gefängnis, weil sie Homosexuellen keine Trauscheine ausstellen will. Laut Berichten der "New York Times" und des Nachrichtensenders CNN ordnete ein Bundesrichter nach einer Anhörung die sofortige Festnahme von Kim Davis an, weil sie das Urteil des Obersten Gerichtshofs zur landesweiten Einführung der Homo-Ehe missachte. Davis werde erst aus der Haft entlassen, wenn sie zusage, sich an geltendes Recht bei der Trauung von gleichgeschlechtlichen Paaren zu halten.

In einem historischen Urteil hatte der Supreme Court Ende Juni die Homo-Ehe überall in den Vereinigten Staaten erlaubt. Die Obersten Richter erklärten Verbote von gleichgeschlechtlichen Eheschließungen in einer Reihe von Bundesstaaten für verfassungswidrig. Der Widerstand gegen die Homo-Ehe ist in konservativ geprägten Gegenden im Mittleren Westen und im Süden der USA aber weiter groß.

Gouverneur fordert Akzeptanz für Urteil ein

Kentuckys Gouverneur hatte im Juli alle Standesbeamten in seinem Bundesstaat angewiesen, sich dem Urteil zu fügen. Davis setzte sich über die Anordnung hinweg und berief sich dabei auf ihren christlichen Glauben. Ein Bundesrichter befand allerdings, dass religiöse Überzeugungen sie nicht von ihren Amtspflichten entbinden. Zuletzt scheiterte Davis mit ihrem Einspruch vor dem Supreme Court.

Doch die Standesbeamtin blieb uneinsichtig. "Mein Glauben kann von mir nicht losgelöst werden", sagte sie, als sie homosexuellen Paaren erneut die Trauung verweigerte. "Ich bin gewillt, die Konsequenzen zu tragen, so wie ihr alle Konsequenzen tragen müsst, wenn die Zeit des Jüngsten Gerichts kommt."

Bundesrichter David Bunning machte laut "New York Times" deutlich, dass das Gericht die "vorsätzliche Missachtung" seiner Anordnungen nicht billigen könne. "Wenn man Leuten die Möglichkeit gibt sich auszusuchen, welchen Anordnungen sie folgen, dann schafft das mögliche Probleme." Vor dem Gerichtsgebäude in Ashland versammelten sich Befürworter und Gegner der Homo-Ehe.

Quelle: ntv.de, jja/AFP

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