US-Wahl

Santorum siegt nachträglich in Iowa Perry wirft das Handtuch

Zieht die Konsequenzen seines schlechten Abschneidens: Rick Perry verabschiedet sich.

Zieht die Konsequenzen seines schlechten Abschneidens: Rick Perry verabschiedet sich.

(Foto: AP)

Neue Bewegung im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner: Nach Michele Bachmann und Jon Huntsman streicht auch Rick Perry die Segel. Zudem wird das Ergebnis der Vorwahlen in Iowa korrigiert. Demnach erhielt der frühere Senator Rick Santorum die meisten Stimmen und nicht wie bisher angenommen Mitt Romney.

Kurz vor den Vorwahlen in South Carolina haben zwei Paukenschläge den Kampf um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner aufgerüttelt: Die Partei erklärte Ex-Senator Rick Santorum nachträglich an Stelle von Mitt Romney zum Sieger des Vorwahl-Auftakts Anfang Januar in Iowa. Texas-Gouverneur Rick Perry steigt aus dem Rennen aus und stellt sich hinter den Rivalen Newt Gingrich.

Nach einer endgültigen Auszählung liege Santorum in Iowa mit 34 Stimmen vor Romney, teilte die republikanische Partei. Der genaue Ausgang dürfte aber wohl für immer ein Geheimnis bleiben, da die Resultate aus acht der 1774 Stimmbezirke den Angaben zufolge verschollen sind. Nach stundenlanger Hängepartie war in der Nacht nach den so genannten Caucuses in Iowa am 3. Januar zunächst der frühere Gouverneur von Massachusetts mit acht Stimmen Vorsprung vor Santorum zum Sieger erklärt worden.

Das gute Abschneiden in dem kleinen Agrarstaat im Mittleren Westen hatte Romneys Favoritenstatus untermauert: Anschließend gewann der Multimillionär auch die Vorwahl im Bundesstaat New Hampshire und liegt bei dem nächsten Urnengang der Republikaner am Samstag in South Carolina in Umfragen vorne.

Nur ein symbolischer Sieg

Die Bedeutung der Caucuses in Iowa ergibt sich vor allem durch das große Medieninteresse am Abschneiden der Bewerber im ersten Test an der Wahlurne. Für die offizielle Kandidatenkür auf dem nationalen Parteitag Ende August hat Iowa dagegen nur wenige Delegierte zu vergeben, das Ergebnis vom 3. Januar ist für die Verteilung der Delegiertenstimmen nicht einmal bindend.

Auch wenn Santorums Sieg allenfalls symbolisch ist, frohlockte dessen Lager. Der Eindruck einer "unvermeidbaren" Kandidatur Romneys sei "zerstört", erklärte Sprecher Hogan Gidley. "Diese Niederlage von Gouverneur Romney ist erst der Anfang."

Perry zieht Konsequenzen

Perry ist aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur ausgestiegen. Es gebe für ihn in diesem Wahlkampf keinen gangbaren Weg mehr nach vorn, sagte der 61-Jährige in Charleston im US-Bundesstaat South Carolina. "Ich weiß, wann die Zeit für einen strategischen Rückzug gekommen ist."

Er werde künftig seinen bisherigen Konkurrenten Newt Gingrich bei dem Bemühen unterstützen, sich von der Partei zum Herausforderer des demokratischen Amtsinhabers Barack Obama aufstellen zu lassen. Der ehemalige Parlamentspräsident sei ein konservativer Visionär, der die USA verändern könne.

Damit gab der Gouverneur von Texas nur zwei Tage vor der Vorwahl in dem konservativen Südstaat auf. Er hatte dort in Umfragen am unteren Ende des Bewerberfeldes gelegen, das nun noch aus vier Kandidaten besteht. Favorit ist der Ex-Gouverneur von Massachusetts und Multimillionär Mitt Romney.

Meinungsforscher sahen ihn kurz vor dem Urnengang in South Carolina am Samstag durchschnittlich gut sieben Prozentpunkte vor Gingrich. Der libertäre Kongressabgeordnete Ron Paul sowie der sozialkonservative Ex-Senator Rick Santorum sind relativ weit abgeschlagen. Erst vor wenigen Tagen hatte der frühere US-Botschafter in China, Jon Huntsman, seinen Ausstieg aus dem Rennen ums Weiße Haus erklärt.

Quelle: ntv.de, dsi/AFP/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen