Sicherheitsrat soll entscheiden USA beantragen Nordkorea-Votum
09.09.2017, 05:02 Uhr
Ginge es nach den USA, wären Kims Konten bald eingefroren.
(Foto: AP)
Nach den letzten Provokationen aus Nordkorea verlieren die USA endgültig die Geduld. Sie wollen handeln, aber nicht alleine. Deshalb lassen sie im UN-Sicherheitsrat darüber abstimmen. Der Ausgang des Votums ist völlig offen.
Die USA haben für Montag formal eine Abstimmung im UN-Sicherheitsrat über neue Sanktionen gegen Nordkorea beantragt. Das teilte die US-Vertretung bei den Vereinten Nationen mit.
Der von Washington eingereichte Resolutionsentwurf sieht unter anderem ein internationales Ölembargo gegen Nordkorea sowie ein Embargo auf Textilexporte aus dem kommunistisch regierten Land vor. Außerdem sollen nordkoreanische Arbeiter nicht mehr im Ausland angeheuert werden dürfen, durch Nordkoreaner im Ausland erzielte Einnahmen werden ebenfalls sanktioniert. Staatschef Kim Jong Un soll zudem mit einem Reiseverbot belegt und sein Vermögen eingefroren werden.
Nordkorea hatte am Sonntag seinen sechsten und bisher gewaltigsten Atomwaffentest vorgenommen. Nach eigenen Angaben testete das Land eine Wasserstoffbombe. Nach Einschätzung Japans hatte diese eine Sprengkraft von 160 Kilotonnen - mehr als zehnmal so viel wie die Atombombe, welche die US-Streitkräfte 1945 über Hiroshima abwarfen.
Neben den ständigen Mitgliedern China, Frankreich, Russland, Großbritannien und den USA sind derzeit Bolivien, Ägypten, Äthiopien, Italien, Japan, Kasachstan, Schweden, Ukraine, Uruguay und der Senegal im Sicherheitsrat vertreten. Bislang zeichnet sich keine Zustimmung der beiden Vetomächte Russland und China zu dem US-Resolutionsentwurf ab. Beide Länder wandten sich bei einem Expertentreffen der 15 Sicherheitsratsmitglieder gegen sämtliche vorgeschlagenen Strafmaßnahmen mit Ausnahme des Textilembargos, wie aus Diplomatenkreisen verlautete.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte zuvor erklärt, dass eine Abstimmung am Montag zu kurzfristig sei um über neue Sanktionen zu entscheiden. Ein Diplomat in New York äußerte sich aber zuversichtlich, dass sich die drei Schlüssel-Mitglieder USA, Russland und China einigen könnten. Auch die Amerikaner seien bereit zu verhandeln, sagte er.
Quelle: ntv.de, lou/AFP/rts