Politik

Nur noch 122 Gefangene auf Kuba USA entlassen fünf Guantánamo-Häftlinge

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(Foto: AP)

In Guantánamo leeren sich die Zellen. Dutzende Häftlinge warten auf ihre Freilassung aus dem US-Gefangenenlager auf Kuba. Nun lassen die Vereinigten Staaten zum dritten Mal innerhalb eines Monats eine Handvoll Männer frei.

Die USA haben fünf weitere Häftlinge aus dem umstrittenen Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba entlassen. Vier von ihnen würden in den Oman gebracht, der fünfte nach Estland, teilte das US-Verteidigungsministerium mit.

Eine Überprüfung habe ergeben, dass die Männer kein Sicherheitsrisiko mehr für die USA darstellten. Damit sind noch 122 Häftlinge in dem Lager, viele von ihnen seit vielen Jahren und ohne Anklage. Estland bestätigte, der nicht verurteilte Mann sei in dem baltischen Land eingetroffen und habe einen Asylantrag gestellt.

US-Präsident Barack Obama will die Einrichtung schließen. Das Lager untergrabe "die nationale Sicherheit, indem es unsere Ressourcen aufzehrt, die Beziehungen zu unseren Verbündeten verschlechtert und gewaltbereite Extremisten ermutigt", sagte er im Dezember.

Nur will ihm dies nicht gelingen. Der Präsident scheitert bislang vor allem am Widerstand der Republikaner im Kongress. Sie wehren sich gegen eine Überstellung von Guantánamo-Gefangenen in die USA, die für eine Schließung des Lagers nötig wäre.

54 warten auf Ausreise

Erst Anfang Januar hatten die die USA ebenfalls fünf Häftlinge aus dem Gefangenenlager entlassen. Sie wurden nach Kasachstan geschickt, im Januar waren vier Männer nach Afghanistan ausgeflogen worden. Rund die Hälfte der verbleibenden Häftlinge sind zum Transfer in andere Länder freigegeben. Nach den beiden Freilassungen warten nun auch diese 54 Männer auf eine mögliche Überstellung in ein anderes Land.

Zuletzt hatte sich Außenminister John Kerry an den Vatikan gewandt und um Hilfe bei der Suche nach "humanitären Lösungen" für die Gefangengen gebeten. Nur zehn sind derzeit angeklagt. Insgesamt waren seit dem Jahr 2001 auf dem Marinestützpunkt 779 Menschen inhaftiert.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa/rts

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