Politik

Nichtangriffspakt im Netz? USA und China arbeiten an Cyber-Abkommen

US-Präsident Obama und der chinesische Staatschef Xi könnten zu einer wichtigen Übereinkunft kommen.

US-Präsident Obama und der chinesische Staatschef Xi könnten zu einer wichtigen Übereinkunft kommen.

(Foto: dpa)

Attacken Chinas auf die US-IT-Infrastruktur trüben das Verhältnis der beiden Staaten. Zum Besuch von Chinas Präsident Xi in Washington soll daher ein Vertrag vorliegen, der Cyberattacken verbietet. Vollständige Sicherheit garantiert das geplante Papier jedoch nicht.

Die USA und China verhandeln laut "New York Times" über einen Vertrag zum Schutz vor Cyberangriffe der Gegenseite auf wichtige Teile der Infrastruktur. Darin sollen sich beide Staaten dazu verpflichten, nicht als erste mit solchen Attacken die Infrastruktur lahmzulegen.

Ziel sei es, eine entsprechende Vereinbarung bekanntgeben zu können, wenn der chinesische Präsident Xi Jinping am kommenden Donnerstag zu einem Staatsbesuch nach Washington kommt, berichtete die Zeitung weiter. Sie berief sich dabei auf Angaben von Regierungsbeamten, die an den Verhandlungen beteiligt sind. Den Informationen zufolge wäre es der erste Vertrag dieser Art weltweit.

Einen grundsätzlichen Schutz vor Hackerangriffen auf Behörden und Unternehmen, wie die USA sie China vorwerfen, werde das Abkommen aber wohl nicht enthalten. Dazu gehörten etwa militärische Industriespionage oder der chinesischen Hackern zugeschriebene massive Angriff auf Dateien der US-Personalverwaltung im vergangenen Jahr. Es gehe vielmehr um den Schutz gegen Cyberattacken auf Kraftwerke, Bankensysteme, Mobiltelefon-Netzwerke und Krankenhäuser.

Ein Ziel der USA ist dem Bericht zufolge zudem, dass China einen Verhaltenskodex akzeptiert, der kürzlich von einer UN-Arbeitsgruppe erstellt wurde. Dieser sieht unter anderem vor, dass kein Staat Cyber-Attacken auf die Infrastruktur eines anderen Landes in Friedenszeiten zulassen darf. Die Hacker-Vorwürfe der USA gegen China haben die Beziehungen beider Staaten zuletzt belastet. China weist die Anschuldigungen zurück.

Quelle: ntv.de, jog/dpa/rts

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