Zum Jahrestag der Invasion Ukraine soll Angriff auf Moskau geplant haben
24.04.2023, 18:52 Uhr Artikel anhören
Luftabwehrsystem auf dem Dach des Gebäudes des Verteidigungsministeriums in Moskau im März 2023.
(Foto: picture alliance / NurPhoto)
Der ukrainische Militärgeheimdienst soll eine Attacke auf die russische Hauptstadt Moskau geplant haben, heißt es in einem Medienbericht. Demnach sollte der Angriff am 24. Februar stattfinden, ein Jahr nach Kriegsbeginn. Allerdings bekamen die USA demnach Wind davon.
Die Ukraine soll im Februar, wenige Tage vor dem ersten Jahrestag der russischen Invasion in der Ukraine, einen Angriff auf Moskau geplant haben, berichtet die "Washington Post". Sie beruft sich dabei auf einen als geheim eingestuften Bericht der National Security Agency (NSA). Demnach hatte der Leiter des militärischen Nachrichtendienstes der Ukraine (HUR), Kyrylo Budanow, seine Offiziere angewiesen, sich "auf Massenangriffe am 24. Februar vorzubereiten (...) mit allem, was die HUR zur Verfügung hat".
Laut dem Zeitungsbericht sollen die Ukrainer auch über einen Angriff auf die Schwarzmeerhafenstadt Noworossijsk nachgedacht haben. Dabei habe der Sprengstoff TNT zum Einsatz kommen sollen, allerdings sei es vor allem um eine symbolische Operation gegangen, welche die Fähigkeit der Ukraine demonstrieren sollte, tief im feindlichen Gebiet zuzuschlagen. Die von der "Washington Post" zitierten Informationen aus den Geheimdokumenten gehen auf die mutmaßlichen Veröffentlichungen eines 21-jährigen Angehörigen der US-Nationalgarde in einem geschlossenen Chat-Raum auf der Plattform Discord zurück.
Laut diesen Geheimdokumenten sollen die USA die ukrainischen Angriffspläne auf Russland heimlich mitverfolgt haben. Das Weiße Haus sei besorgt gewesen, dass Angriffe innerhalb Russlands eine aggressive Reaktion des Kremls provozieren könnten, heißt es in dem Zeitungsbericht. Laut einem geheimen CIA-Dokument vom 22. Februar soll sich die HUR schließlich bereit erklärt haben, den Angriff auf Moskau zu verschieben. Allerdings geht aus dem CIA-Dokument demnach nicht hervor, warum der Angriff abgeblasen wurde.
Angriff auf russischen Luftwaffenstützpunkt
Ukrainische Operationen auf ausländischem Boden fallen in den Zuständigkeitsbereich der HUR. Der Geheimdienst wurde bereits mit Angriffen auf den Luftwaffenstützpunkt Engels-2 tief im russischen Hinterland in Verbindung gebracht. Eine Bestätigung gab es dafür nicht. Der ukrainische Präsidentenberater Mykhailo Podolyak hatte sich danach nur vielsagend auf Twitter geäußert: "Wenn etwas in den Luftraum anderer Länder gestartet wird, werden unbekannte Flugobjekte früher oder später zum Ausgangspunkt zurückkehren."
Während des Krieges kam es immer wieder zu mysteriösen Explosionen und Bränden auf russischem Boden. Auch griff die Ukraine benachbarte russische Grenzregionen mit Drohnen an. Russland meldete zuletzt einen angeblich erfolglosen Angriff der Ukraine mit drei Marinedrohnen auf die russische Schwarzmeer-Flotte in Sewastopol auf der annektierten Halbinsel Krim. Zuvor hatte bereits der russische Statthalter in Sewastopol erklärt, dass ein Drohnenangriff abgewehrt worden sei.
Quelle: ntv.de, kst