Politik

Hungerstreik in russischer Haft Ukrainische Pilotin schwebt in Lebensgefahr

Nadja Sawtschenko isst seit fast drei Monaten nichts mehr. Ihre Organe drohen zu versagen.

Nadja Sawtschenko isst seit fast drei Monaten nichts mehr. Ihre Organe drohen zu versagen.

(Foto: Youtube-Video)

Seit fast drei Monaten isst die ukrainische Kampfpilotin Nadja Sawtschenko nichts mehr, um gegen ihre Haft in Russland zu protestieren. Inzwischen drohen ihre Organe zu versagen. Im Kreml sorgt man sich, allerdings aus ganz eigenen Gründen.

Der Zustand der seit Juni in Moskau inhaftierten ukrainischen Luftwaffen-Pilotin Nadja Sawtschenko hat sich offenbar bedrohlich verschlechtert. Dies erklärt ein Mitglied des Menschenrechtsrats des Kreml. Die seit Mitte Dezember hungerstreikende Hubschrauberpilotin habe "ernsthafte Organ-Probleme" und könne "innerhalb weniger Tage sterben", warnte Jelena Masjuk in einem offenen Brief.

Masjuk rief den Vorsitzenden des Menschenrechtsrats, Michail Fedotow, auf, sich für eine Verlegung der 33-Jährigen in Hausarrest einzusetzen. Sollte Sawtschenko in russischer Haft sterben, drohten Russland weitere Sanktionen des Westens, warnte Masjuk.

Russland wirft Sawtschenko vor, der ukrainischen Armee die Position zweier russischer Journalisten übermittelt zu haben, die im Juni nahe der ostukrainischen Separatistenhochburg Luhansk bei einem Angriff der ukrainischen Regierungstruppen getötet wurden. Die Anklage lautet auf vorsätzlichen Mord.

Die Pilotin weist die Vorwürfe zurück. Sie gibt an, widerrechtlich entführt und nach Russland verschleppt worden zu sein. Seit 13. Dezember ist die 33-Jährige im Hungerstreik, inzwischen lehnt sie auch die Einnahme von Traubenzuckerlösungen ab. Die EU-Vertretung in Moskau hatte am Donnerstag Sawtschenkos Freilassung aus humanitären Gründen verlangt.

Quelle: ntv.de, nsc/AFP

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