Politik

Bericht warnt vor Risiken Wetterextreme werden normal

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Dürren wird es in Zukunft häufiger geben.

(Foto: AP)

Ein von der Weltbank veröffentlichter Bericht schlägt Alarm: Demnach müssen Wetterextreme wie Hitzewellen als "neue Normalität" eingestuft werden. Und manche Folgen des Klimawandels lassen sich wohl nicht mehr aufhalten.

Klimaforscher haben vor verheerenden Folgen der Erderwärmung für die Menschen in ärmeren Regionen der Welt gewarnt. Der Klimawandel sei ein steigendes Risiko für den Entwicklungsprozess und könne die globalen Anstrengungen im Kampf gegen "extreme Armut unterminieren", hieß es in einem von der Weltbank veröffentlichten Bericht des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). Auch Hans Joachim Schnellnhuber vom PIK erklärte, die Folgen der Erderwärmung würden in den kommenden Jahrzehnten wahrscheinlich "vor allem die treffen, die am wenigsten zum Anstieg der Treibhausgas-Emissionen beigetragen haben: die Armen der Welt".

Dem Bericht zufolge werden vor allem die Länder in den Tropen die Folgen der Erderwärmung zu spüren bekommen. In diesen Ländern seien es wiederum die ärmsten Menschen, die besonders anfällig für zusätzliche Belastungen sind. Der von der Weltbank veröffentlichte Bericht des PIK konstatiert zudem, dass bislang als ungewöhnlich eingestufte Wetterextreme wie Hitzewellen als "neue Normalität" eingestuft werden müssten.

Die Forscher warnten besonders vor Risiken für Menschen in Regionen, wo mehrere Klimafolgen zusammentreffen: So könnten die Anden beispielsweise unter saisonaler Wasserknappheit leiden, während dort zugleich die Lebensmittelpreise ansteigen. Die Autoren forderten daher, "die gesamte Kette der Klimafolgen zu betrachten", also zum Beispiel Hitzewellen, die Ernteausfälle auslösen und sich wiederum so auf die Gesundheit der Menschen auswirken.

Der Bericht mahnte außerdem zu entschlossenen Anstrengungen, um eine Erwärmung um bis zu vier Grad noch in diesem Jahrhundert im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu vermeiden. In Paris soll beim UN-Klimagipfel Ende 2015 ein neues bindendes Abkommen für die Zeit nach 2020 erreicht werden, um die Erderwärmung unter der kritischen Grenze von zwei Grad zu halten.

Weltbank-Präsident Jim Yong Kim nannte die Erkenntnisse des jüngsten Berichts alarmierend. Nach Einschätzung der Weltbank lassen sich einige Folgen des Klimawandels wie Hitzewellen und ein Anstieg des Meeresspiegels wohl nicht mehr aufhalten. Das sei selbst dann der Fall, wenn die Regierungen schnell genug handelten, um ihre Treibhausgas-Emissionen zu senken, sagte Kim.

Quelle: ntv.de, ghö/AFP/rts

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