Politik

"Adolf, steh' auf" Wie es die NPD im Nordosten schaffen will

Pastörs bei einer Wahlkampfveranstaltung in Greifswald.

Pastörs bei einer Wahlkampfveranstaltung in Greifswald.

(Foto: imago/Jan Huebner)

"Die Schwarzafrikaner verseuchen mit ihrem Rauschgift die deutsche Jugend", erzählt NPD-Spitzenkandidat Pastörs auf einer Wahlkampfveranstaltung. Eine Passantin wünscht sich "Adolf" zurück, um wieder Ordnung zu schaffen. Pastörs gefällt das.

Am Sonntag wird in Mecklenburg-Vorpommern gewählt. Der Vorsitzende der NPD-Fraktion im Schweriner Landtag, Udo Pastörs, rechnet trotz anderslautender Umfragewerte mit dem Wiedereinzug in den Landtag des nordöstlichen Bundeslandes - dem einzigen, im dem die NPD überhaupt noch vertreten ist. Er erwarte viele Zweitstimmen "vor allem von Anhängern der AfD", sagte er im Norddeutschen Rundfunk.

Wie Pastörs um die Zweitstimmen für seine Partei kämpft, zeigt ein Beitrag des ARD-Magazins "Panorama". Zu sehen ist Pastörs in einem Gespräch mit einer älteren Frau, die sich über den Lärm von Anwohnern abends auf einem zentralen Platz ihres Heimatortes beschwert. Wo die Aufnahme gemacht wurde, kommt in dem Beitrag nicht zur Sprache. Pastörs hört der Frau zunächst zu und erzählt ihr dann, wie schlimm es in Berlin zugeht: "In Berlin ist das so, dass auf solchen Plätzen der Drogenumschlagplatz der Schwarzafrikaner ist, die mit ihrem Rauschgift dann die deutsche Jugend verseuchen."

In dem Beitrag antwortet die Frau auf Pastörs Erklärungen: "Deswegen sage ich immer noch öfters: Adolf steh' auf, du hast lange genug geschlafen. Dass hier endlich mal Ordnung herrscht." Nach einem Schnitt ist zu sehen, wie Pastörs sich bei der Frau bedankt und sie ermuntert, am Sonntag der NPD ihre Zweitstimme zu geben: "Gehen Sie hin, machen Sie ihr Kreuz, Zweitstimme NPD, dann brauchen Sie sich, Sie sind so ungefähr im Alter meiner Mutter, nicht vorzuwerfen, Sie hätten es nicht noch versucht."

Nach einer am Mittwoch veröffentlichten Insa-Umfrage käme die CDU bei der Wahl in Mecklenburg-Vorpommern nur auf 20 Prozent - die AfD hingegen auf 23 Prozent. Vorne läge die SPD von Ministerpräsident Erwin Sellering mit 28 Prozent. Bei der Landtagswahl 2011 hatte die CDU mit 23 Prozent bereits ihr bislang schlechtestes Ergebnis in dem Bundesland erzielt. Insa sieht Die Linke bei 15 Prozent. Die Grünen müssen mit sechs Prozent um ihren Verbleib im Landtag bangen. FDP und NPD würden mit jeweils zwei Prozent an der Fünf-Prozent-Sperrklausel scheitern.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa

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