Gut zu wissen, Nr. 46 Abzocke im Internet
20.03.2007, 08:27 UhrVerbraucher in Deutschland werden zunehmend von dubiosen Internet-Anbietern mit Geldforderungen überzogen. In den vergangenen vier Wochen sind nach Schätzungen der Verbraucherzentrale NRW bundesweit 22.000 Beschwerden bei den Verbraucherschützern eingegangen. "Das Problem gewinnt enorm an Bedeutung", sagte Vorstand Klaus Müller.
Die zwielichtigen Anbieter werben mit Model-Castings, Intelligenz-Tests, Ahnenforschung, Hausaufgabendiensten oder Gratis-SMS. Hinter den vermeintlich kostenlosen Angeboten steckten im Kleingedruckten vieler Internet-Seiten teure Dienste oder sogar Abonnements mit zwei Jahren Laufzeit. Die Opfer sollten die Zahlung der Rechnungen verweigern und sich weder von Inkasso-Büros noch von Anwälten einschüchtern lassen, raten Verbraucherschützer und Medienwächter am.
"In den meisten Fällen ist kein wirksamer Vertrag zu Stande gekommen", erläutern die Juristen der Verbraucherzentrale. So müssten Kunden schriftlich über ihr Widerrufsrecht belehrt werden. Binnen zwei Wochen kann der angebliche Vertragsabschluss rückgängig gemacht werden. Verträge mit Minderjährigen seien ohnehin nichtig. Auf den Internet-Seiten der Verbraucherzentralen seien Musterbriefe mit Widersprüchen abrufbar.
Quelle: ntv.de