Zehn Jahre sicher Bis zu 5% Rendite ohne Risiko
15.10.2007, 08:09 UhrVon Alexander Klement
Die Immobilienkrise in den USA hat der Europäischen Zentralbank (EZB) erst einmal den Wind aus den Segeln genommen. Bevor die Spekulationsblase platzte, sollte der Leitzins im Euro-Raum eigentlich weiter steigen. Doch bereits zwei Mal beließ sie den Schlüsselzins für Kredite an Geschäftsbanken unverändert bei vier Prozent. Die US-Notenbank hat sogar schon die Zinswende eingeläutet und den Leitzins gesenkt.
Wie lange die Kursgewinne an den Aktienmärkten noch anhalten werden, kann man nicht voraussagen. Zwar muss die EZB bei ihrer Zinspolitik auch die Inflation im Auge behalten, die in Deutschland mit 2,5 Prozent im September deutlich höher als gewünscht lag, doch Experten rechnen vorerst nicht mit steigenden Zinsen.
Langweilige Alternative
Wer jetzt einen Teil seines Geldes langfristig investieren möchte und eher davon ausgeht, dass die Aktienkurse auf einem Hoch angekommen sind, dem bietet sich eine recht gute Alternative: langweilige Bankprodukte. Die Speerspitze mit einem Zinssatz von satten fünf Prozent pro Jahr offeriert die ostsächsische Sparkasse mit ihrem Sparkassenkapitalbrief mit zehnjähriger Laufzeit. Einen zweiten Blick sollte man vor dem Investment jedoch riskieren. Bei dem Produkt handelt es sich nämlich nicht um einen normalen Sparbrief, sondern um eine nachrangige Namensschuldverschreibung.
Grundsätzlich stellen Investments mit Nachrangabrede für Anleger ein höheres Risiko dar. Im Fall einer Bankpleite sind die Kunden von der Einlagensicherung des Kreditinstituts ausgenommen. Meldet eine Bank Insolvenz an, können Investoren mit nachrangigen Forderungen nicht mit einer Rückzahlung ihres Geldes rechnen.
Sonderfall Sparkassen und Genossenschaftsbanken
"Wenn Sparkassen und Genossenschaftsbanken derartige Papiere herausgeben, wird dieses Risiko durch die Institutssicherung kompensiert, weil eine Insolvenz so gut wie ausgeschlossen ist", erklärt Hartmut Frings aus der Rechtsabteilung des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) gegenüber n-tv.de. "Das Risiko für den Anleger geht gegen null." Geriete also zum Beispiel die ostsächsische Sparkasse in Zahlungsschwierigkeiten, würde sie von den anderen Sparkassen gestützt. "Die Sparkassen genießen das mit Abstand höchste Vertrauen in der Kreditwirtschaft. Schon aus diesem Grund könnten wir es uns nicht leisten, ein Institut insolvent werden zu lassen", so Frings.
Dass die nachrangigen Geldanlagen bei Genossenschaftsbanken und Sparkassen sicherer sind, als bei den restlichen Banken der Privatwirtschaft, bestätigt auch Thomas Bieler, Finanzexperte der Verbraucherzentrale NRW, im Gespräch mit n-tv.de. Allerdings gibt er zu bedenken, dass der Institutsschutz wenig helfen dürfte, wenn tatsächlich mal ein paar größere Sparkassen in finanzielle Schieflage gerieten.
Alternativen ohne Nachrang
Wem das zu vage ist, der kann sein Geld auch der Bausparkasse Mainz anvertrauen. Dort sind Beträge bis zur Höhe von 250.000 Euro durch einen Einlagensicherungsfonds abgesichert. Der Zinssatz für zehn Jahre liegt hier bei 4,7 Prozent pro Jahr. Einen Schnaps weniger bieten die Debeka (bis 255.000 Euro abgesichert) mit 4,52% und die BMW-Bank (über 1.000.000 Euro abgesichert) mit 4,6 Prozent. Im Vergleich dazu rentieren zehnjährige Bundesanleihen mit 4,3 Prozent. Bei der BMW-Bank werden die jährlich fälligen Zinsen nicht wie bei allen anderen Offerten ausgezahlt, sondern der Anlagesumme gutgeschrieben und mitverzinst. Doch auch bei diesen Angeboten gibt es trotz Einlagensicherung keine 100-prozentige Garantie. Wenn wirklich mal eine große Bank oder Bausparkasse insolvent wird, ist zu bezweifeln, dass die Einlagensicherungsfonds dies auffangen können, meint Bieler
Übrigens: Alle hier genannten Angebote können deutschlandweit entweder über Online-Banking oder im persönlichen Kontakt abgeschlossen werden. Es entstehen keine Gebühren für Kontoführung, Verwaltung oder sonstige Kosten, die die Rendite schmälern.
Quelle: ntv.de