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Unentbehrliche Überprüfung? Darauf sollte man beim Urlaubs-Check fürs Auto achten

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Mist.

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(Foto: IMAGO/YAY Images)

Urlaubszeit ist Reisezeit! Damit die Sache nicht schon bei der Anreise mit dem Auto durch Panne oder Unfall verhagelt wird, bieten viele Werkstätten einen Urlaubs-Check an. Aber lohnt sich der? Worauf es dabei ankommt, was man selbst erledigen kann und mit welchen Kosten zu rechnen ist, lesen Sie hier.

Urlaubszeit bedeutet für etwa die Hälfte der Deutschen: das Gepäck in den Kofferraum, die Kinder auf den Rücksitz und ab mit dem eigenen Auto in Richtung Strand oder Berge. Denn angesichts massiv gestiegener Flugpreise und Rekordausfällen bei der Bahn ist für die meisten Familien das Auto weiterhin das Reisemittel der Wahl.

Allerdings strapaziert die lange Anreise das Fahrzeug mindestens so sehr wie die Nerven der Urlauber. Die unüblichen langen Strecken und starke Unterschiede in Temperatur und Luftfeuchtigkeit können schneller als sonst zu Ausfällen und Pannen führen.

Um dem vorzubeugen, bieten viele Werkstätten einen speziellen Urlaubs-Check für das Fahrzeug an. Aber lohnt sich dieses Angebot? Und worauf muss ich achten? Mobilitätsexperte Jesco Hußlein, vom HUK Autoservice, erklärt, worauf es ankommt.

Das gehört zu einer guten Untersuchung

Der professionelle Urlaubs-Check kann sich je nach Werkstatt in Name und Umfang unterscheiden, einheitliche Vorschriften für die Durchführung gibt es bisher nicht. Manche Werkstätten bieten zudem verschiedene Pakete an. Es lohnt sich also, im Vorhinein den Umfang der Überprüfung abzuklären und die Preise zu vergleichen.

Einige Leistungen sollten auf jeden Fall enthalten sein, etwa die Prüfung der Scheinwerfer, der Kontrollleuchten und der Batterie. Gerade Letztere ist Ursache für fast die Hälfte aller Pannen. Auch ein Kontrollblick auf Federn, Radaufhängung und Bremsanlage ist elementar - die lange Fahrt unter Volllast stellt für diese Bauteile eine besondere Belastung dar.

Außerdem wichtig: die Klimaanlage. Gerade im Sommer lässt sich die lange Anfahrt oft nicht ohne Klimatisierung aushalten - umso ärgerlicher, wenn sie gerade dann mangels Wartung ausfällt. Denn: Das Kühlmittel verflüchtigt sich über die Zeit. Ein alter Innenraumfilter kann zudem nicht nur die Kühlwirkung beeinträchtigen, sondern auch zur Bakterienschleuder werden. Hier lohnt sich eine professionelle Wartung, üblicherweise alle zwei Jahre.

Ein gründlicher Check-up beinhaltet außerdem eine Prüfung der Reifen und Felgen. Neben dem Reifendruck spielen hier Alter, Profiltiefe und mögliche Beschädigungen durch Bordsteine eine wichtige Rolle. Zudem liest eine gute Werkstatt auch das Fehlerprotokoll des Bordcomputers aus, um die Reisetüchtigkeit des Fahrzeugs beurteilen zu können.

Diese Dinge kann man selbst erledigen

Gerade bei längeren Fahrten sollte das Fahrzeug in einem einwandfreien Zustand sein. Viele grundlegende Dinge können aber unkompliziert zu Hause erledigt werden. Mit einem schnellen Blick unter die Motorhaube kann man beispielsweise den Stand von Kühlmittel, Bremsflüssigkeit und Motoröl prüfen.

Wichtig beim Ölstand: Der Motor sollte zwar idealerweise warm sein, nach dem Abstellen des Fahrzeugs sollte man aber einige Minuten warten. Das Öl muss sich bei den meisten Autos erst wieder in der Ölwanne sammeln, andernfalls zeigt der Test fälschlicherweise einen Mangel an. Zudem kann man sich am heißen Motor schwer verbrennen.

Auch die Position von Außen- und Rückspiegel lassen sich gut selbst kontrollieren, ebenso wie der Reifendruck - Letzterer sollte ohnehin immer an die Ladelast des Autos angepasst werden. Zu guter Letzt gehören drei weitere Dinge vor jeder Reise überprüft:

  • Ist der Verbandskasten vollständig und noch nicht abgelaufen?
  • Habe ich genug Warnwesten für alle Mitreisenden an Bord?
  • Habe ich ein funktionierendes Warndreieck dabei?

Alle diese Dinge werden auch bei einem guten Urlaubs-Check in der Werkstatt kontrolliert.

Einige Dinge können allerdings nur zu Hause vor der Abreise geprüft werden, etwa ob Kofferraum und Dachbox sicher beladen sind. Außerdem wichtig: Sind Verbandskasten und Co. griffbereit - und nicht etwa unter einem Berg an Gepäck versteckt?

So hoch sind die Kosten

Der Preis für eine professionelle Untersuchung hängt immer vom Umfang ab, man kann aber mit Kosten um die 25 Euro rechnen. Bei Angeboten über 100 Euro sollte in Betracht gezogen werden, direkt eine Inspektion durchführen zu lassen. Bei kleinen Autos beginnt diese bereits bei 150 Euro.

Im Falle von notwendigen Reparaturen muss natürlich mit entsprechenden Zusatzkosten gerechnet werden. Es kann sich deshalb lohnen, den Werkstattbesuch online zu buchen: Bei manchen Dienstleistern kann man sich so einen Festpreis sichern. Zudem sollte man sich genug Spielraum für etwaige Reparaturen lassen und die Überprüfung deshalb besser ein paar Tage vor der Reise ansetzen.

In diesem Fall ist ein Urlaubs-Check nötig

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Wer nur kurze Strecken plant, sein Auto ohnehin gut pflegt und Dinge wie Kühlmittel und Reifendruck vor der Abfahrt selbst überprüft, der kann auf den Urlaubs-Check vermutlich guten Gewissens verzichten. Wer jedoch eine lange Anfahrt vor sich hat - womöglich noch mit vollgepackten Kofferraum und in Richtung besonders warmer oder kalter Gefilde -, der ist mit einer professionellen Untersuchung gut beraten.

Wichtig ist: Der Urlaubs-Check ersetzt keine klassische Inspektion. Dafür ist er aber wesentlich günstiger. Mit ihm lassen sich die gängigsten Ursachen für Ausfälle und Pannen auf dem Weg in den Urlaub vermeiden. So lässt es sich entspannt und sicher in den Urlaub fahren - und erholt wieder zurück.

Quelle: ntv.de, awi

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