Preis und Leistung beachten Das sind die besten KFZ-Versicherungen
31.10.2024, 07:34 Uhr Artikel anhören
Die KFZ-Versicherung wird spürbar teurer – Autofahrer müssen mit Prämiensteigerungen von bis zu 40 Prozent rechnen, so die Versicherungsexperten von Franke und Bornberg. Wer seine Police wechseln will, sollte dennoch nicht nur auf den Preis achten. Ein günstiger Tarif kann Schwächen aufweisen, die sich im Schadenfall als kostspielig erweisen könnten.
Die Wechselsaison für KFZ-Versicherungen steht bevor - der Stichtag für die Kündigung ist üblicherweise der 30. November. Viele Autofahrer werden ihre Versicherung daher genauer unter die Lupe nehmen.
Preis-Leistung statt nur Sparpotenzial
Wie im Vorjahr wird eine rege Wechselbereitschaft erwartet. Laut Michael Franke, Geschäftsführer des Analysehauses Franke und Bornberg, greift die Fokussierung auf den Preis jedoch zu kurz: "In diesem Jahr liegt der Fokus verstärkt auf dem Preis, was angesichts der aktuellen Diskussionen verständlich ist. Allerdings sollten Versicherungsnehmer die Leistungen sorgfältig prüfen, um am Ende nicht mit einem günstigen, aber unzureichenden Tarif dazustehen." Für ntv hat Franke und Bornberg KFZ-Versicherungen für Autos (Haftpflicht, Vollkasko) und Motorräder (Haftpflicht, Teilkasko) analysiert und auf Basis des eigenen Ratings die Tarife mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis ermittelt.
Die entscheidenden Faktoren
In der Bewertung der KFZ-Versicherungen legen die Analysten ein Verhältnis von 30 Prozent Preis zu 70 Prozent Leistung zugrunde. Die Qualität der Tarife wird anhand von 73 Leistungskriterien, die in 19 Kategorien unterteilt sind, analysiert. Versicherungen, die mit dem Rating FFF+ ausgezeichnet sind, bieten eine herausragende Qualität. Bei der Bewertung fließen verschiedene Faktoren ein, darunter Leistungshöchstbeträge, die Transparenz der Vertragsbedingungen, der Umfang der Leistungen, mögliche Ausschlüsse und die Voraussetzungen für die Leistungserbringung.
Für eine erstklassige Bewertung sind neben den Mindeststandards spezifische Leistungen erforderlich. Dazu gehören beispielsweise eine Neupreisentschädigung für mindestens 24 Monate, bestimmte Leistungen bei Eigenschäden und Schutz bei Zusammenstößen mit Tieren, unabhängig von deren Art. Zudem sollte der Versicherungsschutz Elementargefahren und Sonderausstattungen zumindest teilweise abdecken. Daher ist die Prüfung des Leistungsumfangs von entscheidender Bedeutung. Fehlen diese Kriterien oder sind Einschränkungen wie ein begrenzter Fahrerkreis oder der Ausschluss von Vandalismus vorhanden, zeigt der Tarif deutliche Schwächen.
"In den letzten Jahren haben wir einen Anstieg der Leistungsqualität bei den Tarifen festgestellt", betont Franke. "Im Gegensatz zu den Preisen ist das eine positive Entwicklung für KFZ-Halter." Gleichzeitig weist er darauf hin, dass es riskant ist, bei der Antragstellung Angaben zu beschönigen, nur um Kosten zu sparen. Beispielsweise sollte die erwartete Kilometerleistung nicht zu niedrig oder die Art der Fahrzeugunterstellung nicht falsch benannt werden. Solche falschen Angaben könnten zwar kurzfristig die Prämie senken, im Schadensfall jedoch erhebliche negative Folgen haben.
Versicherungsschutz für E-Autos
In den letzten Jahren lag der Schwerpunkt der Produktentwicklung hauptsächlich auf E-Autos. Inzwischen haben sich jedoch die speziellen Kriterien für diesen Fahrzeugtyp gefestigt. "Wer einen Versicherungsschutz für sein E-Auto sucht, sollte auf Aspekte wie den Einschluss von Kurzschlussschäden an der Verkabelung, den Abzug Neu für Alt bei Akkus, eine Zustandsdiagnostik der Akkus und den Schutz bei der Lagerung des E-Autos in einem Wassercontainer bei drohendem Fahrzeugbrand achten", erklärt Franke. Während Versicherer zu Beginn mit Rabatten um E-Autofahrer warben, steigen die Prämien mittlerweile auch hier, da Reparaturen an E-Autos in der Regel kostspieliger sind. Kostentreiber ist im Schadenfall insbesondere die Batterie.
Prämienhöhen anhand von Musterfällen
Für ntv hat Franke und Bornberg die besten Policen für verschiedene Musterfälle ermittelt. Eine einheitliche Lösung, die für alle Zielgruppen und Fahrzeugtypen geeignet ist, existiert in der KFZ-Versicherung nicht. Insofern können die Testergebnisse als erster Anhaltspunkt dienen, welcher Versicherer ein attraktives Produktportfolio bietet. Auf dieser Grundlage sollten Kunden in der Folge dann individuelle Angebote anfragen und im Detail vergleichen.
Die Testergebnisse wurden für drei Kategorien ermittelt. Für die Kraftfahrzeugversicherungen wurden Musterfälle im Segment Einsteiger, Familie und Senioren geprüft. Für die Kategorie Elektromobilität wurden zwei typische Fahrzeugmodelle berücksichtigt. Im Bereich Motorrad erfolgte die Auswertung ebenfalls auf der Basis eines gängigen Modells.
Quelle: ntv.de, awi