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Öko-Test brüht auf Die Hälfte der Filter-Kaffees fällt durch

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Beim Testergebnis Sensorik landen etliche Kaffees mit "befriedigend" oder "ausreichend" nur im Mittelfeld.

(Foto: imago/Panthermedia)

Ein Morgen ohne Kaffee - kaum vorstellbar. Stattdessen gerne auch selbst aufgebrüht. Das spart den Gang zum Barista oder auch die teure Maschine. Damit der Kaffee schmeckt, sollte auch der Rohstoff gut sein. Öko-Test hat gemahlenen Kaffee untersucht. Nur einer ist "gut".

Es gibt die eine Sucht, der hemmungslos und so ganz ohne Stigmatisierung gefrönt werden darf. Und auch wird: der nach Koffein. Infolgedessen trinkt der Durchschnitts-Bundesbürger denn auch 164 Liter Kaffee pro Jahr. Dabei wird der Kaffeedurst mit diversen Variationen gelöscht. Doch neben Cappuccino, Latte macchiato, Lungo, Crema et cetera wird die Tasse auch immer noch und zunehmend wieder mit Filter-Kaffee gefüllt.

Dabei ist der Rohstoff immer derselbe: die Kaffeebohne. Ob die als Kaffee oder eben Espresso über die Ladentheke geht, unterscheidet lediglich die Röstdauer. Die ordinäre Kaffeebohne wird weniger lang geröstet als die Espressobohne. Wie auch immer, Filter-Kaffee erlebt so etwas wie eine Renaissance. Was vielleicht auch daran liegt, dass dafür nicht zwingend eine teure Maschine benötigt wird. Zudem wird dem Getränk mittlerweile auch eine gesundheitsfördernde Wirkung attestiert. Und als am gesündesten gilt Filter-Kaffee. Denn sowohl etwaige Schadstoffe als auch die Inhaltsstoffe Cafestol und Kahweol, die wohl das als schädliche geltende LDL-Cholesterin im Blut erhöhen, bleiben bei der Zubereitung im engmaschigen Papierfilter hängen.

Nur ein Kaffee ist "gut"

Dennoch sollte natürlich die Qualität des Rohstoffes stimmen. Öko-Test hat deshalb geschaut, was gemahlener Kaffee taugt und zieht eine ernüchternde Bilanz. Denn knapp die Hälfte des gemahlenen Kaffees im Test fällt durch. Das hat vor allem zwei Gründe: enthaltene krebsverdächtige Schadstoffe und fehlende Bemühungen um Menschenrechte und Umweltschutz in den Produktionsländern.

Mit "gut" schnitt einzig der "Gepa Faires Pfund Bio Kaffee" aus Fairem Handel ab (8,49 Euro pro 500 Gramm). Beim Testergebnis Kaffee-Anbau und Transparenz gab es sogar ein "sehr gut". Aber auch in Sachen Geschmack und Inhaltsstoffe zählt er zu den besten im Test. Das waren eigentlich schon die guten Nachrichten, denn viele Kaffees haben Probleme mit zwei Schadstoffen, die beim Rösten entstehen. Nämlich Acrylamid und Furan beziehungsweise Methylfuran. Ersterer erhöht potenziell das Krebsrisiko. Einigen Röstern gelingt es aber, die Belastung sehr gering zu halten. In 13 Produkten wurde der Gehalt jedoch als erhöht bewertet. Letzterer kann langfristig die Leber schädigen.

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Aber auch beim Testergebnis Sensorik landen etliche Kaffees mit "befriedigend" oder "ausreichend" nur im Mittelfeld. Hier kommen meist jeweils mehrere kleine Kritikpunkte zusammen, etwa beim Zusammenspiel von Aroma und Säure oder dem Körper des aufgebrühten Kaffees. "Körper" meint das Gefühl an Schwere, das Kaffee im Mund erzeugt. Durchgefallen ist die Norma-Eigenmarke "Rösta Classic Kräftig", Röstkaffee gemahlen ("mangelhaft"). Er roch alt und schmeckte den geschulten Prüfern derb und ohne Aroma. Aber immerhin, mehr als die Hälfte der Kaffees im Test schmeckt "gut" oder "sehr gut".

Bei Kaffee-Anbau und Transparenz hagelte es schlechte Noten

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Insgesamt gab es aber acht Mal ein "mangelhaft" in der Gesamtbewertung. Neben dem Norma-Produkt betraf dies unter anderem auch Markenprodukte wie "Jacobs Krönung", "Dallmayr Classic", "Idee Kaffee - der Menschenfreundliche" und auch "Mövenpick - der Himmlische". Vor allem beim Testpunkt Kaffee-Anbau und Transparenz hagelte es schlechte Noten.

So auch für den Testverlierer, den "Eilles Kaffee Gourmet" ("ungenügend"). Bei dem Produkt des Herstellers wurden aber zudem auch erhöhte Acrylamid- und Furan-Werte festgestellt, während der Geschmack nur als mittelmäßig beurteilt wurde.

Quelle: ntv.de, awi

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