Ratgeber

Doppel-Flat ohne T-Com-Anschluss Die Preise fallen

Von Natasche Gillenberg

Der Konkurrenzdruck unter den DSL-Anbietern steigt. Das ist nicht gerade zum Nachteil für die Kunden, denn die Preise sinken. Viele Verbraucher nutzen die Entwicklung und legen sich eine kombinierte Flatrate zu, die sowohl das Telefonieren ins deutsche Festnetz erlaubt als auch einen uneingeschränkten Zugang ins Internet ermöglicht. Gespräche auf Handy oder ins Ausland sind in dieser Gebühr in der Regel nicht enthalten, sondern kosten extra.

Dabei kann der Kunde entscheiden, ob er weiterhin seinen analogen Telefonanschluss benutzen will, oder ob er einen Anbieter wählt, bei dem er auf diesen Anschluss völlig verzichten kann.

Internet-Telefonie oder VoIP (Voice over IP) nennt sich die Technik, die das Telefonieren und Surfen mittlerweile so preiswert macht. Hier wird die Sprache nicht mehr über Telefonleitungen vermittelt, sondern in kleinen Datenmengen über DSL, eine breitbandige, digitale Internetleitung.

In der Praxis muss der Kunde sich deshalb nicht umgewöhnen: Entweder benutzt er weiterhin sein normales Telefon, das nun mittels Adapter mit dem Internet verbunden ist, oder aber ein IP-Telefon. Der Computer muss in der Regel nicht eingeschaltet sein bzw. ist bei manchen Anbietern gar nicht nötig.

DSL-Flatrates mit Telefonanschluss

Bei der Deutschen Telekom kostet eine Doppel-Flatrate für Internet und Telefon ganze 44,95 Euro. Die Kosten für den Telefonanschluss in Höhe von 16,37 Euro sind bereits inklusive und müssen nicht hinzu gerechnet werden. Die Hardware wird mitgeliefert. Gespräche aufs Handy schlagen mit 17,9 Cent zu Buche, Telefonate ins Ausland mit 4,6 Cent. Aufpassen muss der Kunde bei Anrufen in die Netze anderer Anbieter, wie beispielsweise zu Arcor oder Hansenet ("Alice"), die nicht im Flatrate-Preis enthalten sind.

Der Preis für eine Doppelflatrate bei Telekom-Tochter Congstar setzt sich aus drei Bestandteilen zusammen: Einmal setzt Congstar voraus, dass der Kunde einen Anschluss bei der Telekom für 16,37 im Monat besitzt. Die DSL-Flat kostet weitere 14,99 Euro, die Telefon-Flatrate 7,99 Euro, insgesamt kostet das Paket schließlich monatlich Gebühren von 39,35 Euro. Die Hardware - die so genannte CongstarBox - wird mit einmalig 49,99 Euro berechnet, hinzu kommen Versandkosten von knapp zehn Euro.

Arcor bietet das Telefonieren und Surfen ab 34,95 Euro im Monat an. Der Kunde benötigt dafür auf jeden Fall einen ISDN-Anschluss; über einen analogen Telefonanschluss ist der Service nicht zu erhalten. Für die Telekom sind keine monatlichen Gebühren zu zahlen, da Arcor den Anschluss selber stellt; die Gebühren dafür sind in dem Komplettpaket bereits enthalten. Telefonate ins Ausland werden mit mindestens 4,5 Cent pro Minute berechnet, Mobilfunk mit mindestens 19 Cent. Das DSL-Modem zum Anschluss der herkömmlichen Geräte wird kostenfrei mitgeliefert, die Versandkostenpauschale beträgt 9,95 Euro.

29,98 Euro im Monat kostet das Komplettangebot bei Versatel. Gespräche ins Mobilfunknetz berechnet Versatel mit mindestens 19 Cent pro Minute, ins Ausland ab vier Cent die Minute. Die Geräte, die den Anschluss des analogen Telefons ermöglichen, liefert der Anbieter mit. Der Versand kostet 9,95 Euro, während der Vertragslaufzeit wird die Hardware kostenlos zur Verfügung gestellt.

Auch Hansenet ("Alice") bietet ein Komplettpaket über einen eigenen Anschluss an. Der Kunde zahlt für die Doppelflatrate monatlich 34,90 Euro. Der Einrichtungspreis beträgt knapp 20 Euro, wird derzeit aber als Starguthaben bewertet und im Nachhinein verrechnet. Gespräche ins Ausland kosten ab 3,8 Cent die Minute, aufs Handy telefoniert man für wenigstens 15 Cent. Das nötige Modem stellt Hansenet während der Vertragslaufzeit kostenlos zur Verfügung.

Telefonieren und Surfen ohne Telefonanschluss

Telefonieren und Surfen ist auch ohne Telefonanschluss, lediglich über eine DSL-Leitung möglich.

1&1 bietet eine entsprechende Doppelflatrate für 29,99 im Monat an. Gespräche ins Ausland kosten ab 1,9 Cent. Teilnehmer auf Handy erreicht man für knapp 22 Cent Minimum die Minute. Die Hardware wird derzeit gegen eine Versandkostenpauschale von zehn Euro umsonst mitgeliefert.

Auch bei Freenet telefoniert man lediglich über das Internet, ohne separaten Telefonanschluss. Das Gesamtpaket für Telefon und Internetzugang ist ab 34,95 im Monat zu haben. Der DSL-Router zum Anschluss vorhandener Telefone ist kostenlos. Für Telefonate auf Mobiltelefone zahlt man knapp 20 Cent die Minute. Gespräche in sieben europäische Länder sind dagegen bereits in der Flatrate inbegriffen und verursachen keine zusätzlichen Kosten.

29,95 Euro kostet die Doppelflatrate bei Tele 2 monatlich. Bei einer Online-Bestellung fällt sie aber in den ersten drei Monaten weg und muss erst ab dem vierten Monat nach Bereitstellung gezahlt werden. Die Kosten für Anrufe ins Mobilfunknetz bewegen sich auch hier ab 4,5 Cent aufwärts, für Gespräche auf Handy werden mindestens 22 Cent die Minute fällig. Für die Bereitstellung des Service muss der Kunde einmalig 19,95 Euro zahlen; die Hardware wird mit ebenfalls 19,95 berechnet. Die Versandkosten betragen zusätzliche 9,60 Euro.

Vertragslaufzeiten und Auslandstarife beachten

Der Kunde sollte auch auf die Vertragslaufzeiten achten. Die betragen in der Regel zwischen zwölf und 24 Monaten. Congstar kennt eine Mindestvertraglaufzeit dagegen nicht.

Kündigungsfristen von drei Monaten sind normal. Interessant ist die kurze Kündigungsfrist bei Hansenet ("Alice"): Sie beträgt nur vier Wochen. Congstar bietet an, zwei Wochen zum Monatsende hin zu kündigen.

Bei Auslandstarifen sollte man genauer im Auge haben, in welches Land man viel und gern telefonieren möchte. Denn auch bei Anbietern mit Tarifen ab 1,2 Cent die Minute können Gespräche in bestimmte Länder mehr als achtzigmal so teuer sein.

Als besonderes Bonbon stellen einige Anbieter inzwischen auch eine SIM-Karte für das Handy zur Verfügung, mit der kostenlos ins deutsche Festnetz telefoniert werden kann. Für Gespräche in die Handynetze fallen allerdings Gebühren an, die meist über denen der Discount-Mobilfunkanbieter liegen.

Generell gilt: Der Wettkampf auf dem Markt ist hart, die Angebote ändern sich ständig und entsprechend schnell. Um den günstigsten Preis für sich zu finden, sollte man sich auf den entsprechenden Internetseiten oder in einer Firmenfiliale persönlich vor dem Kauf informieren und zwar sorgfältig. Bei manchen Internetseiten bekommt man den Eindruck, dass sie betont unübersichtlich gehalten sind und wichtige Preisinformationen missverständlich ausgedrückt oder versteckt werden.

Übrigens: Mitunter finden sich auch Hinweise darauf, dass die geschäftliche Nutzung der Flatrate nicht erlaubt ist. Wer also von zu Hause aus arbeitet und überwiegend beruflich telefoniert, sollte das bei der Wahl seines Anbieters berücksichtigen, um spätere Konflikte zu vermeiden.

Quelle: ntv.de

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