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Beitrags-Check fürs neue Jahr Diese Krankenkassen sind 2024 am günstigsten

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Wer von einer teuren Kasse zu einer günstigeren wechselt, kann einiges an Geld sparen.

Wer von einer teuren Kasse zu einer günstigeren wechselt, kann einiges an Geld sparen.

(Foto: imago/Eibner)

Im neuen Jahr beträgt der durchschnittliche Zusatzbeitrag 1,7 Prozent. Doch die Krankenkassen können auch über oder unter diesem Wert liegen. Wem seine Kasse zu teuer ist, kann zu einer günstigeren wechseln. Ein paar Kassen haben bereits ihre Zusatzbeiträge für 2024 kommuniziert.

Der durchschnittliche Zusatzbeitrag liegt im Jahr 2024 bei 1,7 Prozent. Nach Angaben des Vergleichsportals Check24 haben gesetzlich Krankenversicherte in Deutschland 2023 mehrere Milliarden Euro verschenkt, weil sie ihre Krankenkasse nicht gewechselt haben. Wären alle gesetzlich Versicherten zur günstigsten bundesweit tätigen Kasse (BKK Firmus) mit einem Zusatzbeitrag von 0,9 Prozent gewechselt, hätten sie insgesamt fünf Milliarden Euro gespart.

Nach Angaben des Portals haben bisher neun Krankenkassen ihre Zusatzbeiträge für 2024 kommuniziert. Neun Krankenkassen planen, den Beitrag konstant zu halten. Eine Krankenkasse beabsichtigt, den Zusatzbeitrag zu senken. Über eine Beitragserhöhung ist bisher nichts bekannt. Komplett unbemerkt dürfen die Krankenkassen ihren Beitragssatz aber nicht erhöhen. Sie müssen das weiterhin vier Wochen vor Anpassung des Beitragssatzes bekannt geben. Verbraucher sollten deshalb auf der Internetseite ihrer Krankenkasse oder in der Mitgliederzeitschrift nachschauen.

Mit Wechsel Hunderte Euro sparen

Grundsätzlich setzt sich der Krankenkassenbeitrag aus dem für alle Kassen gleichen allgemeinen Beitragssatz von derzeit 14,6 Prozent und dem individuell zu bestimmenden Zusatzbeitrag zusammen. Sowohl der allgemeine Beitragssatz als auch der Zusatzbeitrag werden zu gleichen Teilen von Arbeitnehmern und -gebern beziehungsweise von Rentnern und der Rentenversicherung getragen.

Doch beim Zusatzbeitrag können die Kassen auch darüber oder darunter liegen, denn jede entscheidet individuell über die Beitragshöhe. Das bietet für Versicherte bei einem Wechsel der Krankenkasse Einsparpotenzial. Oft lassen sich auf diese Weise je nach Einkommen 100 bis 200 Euro pro Jahr sparen.

Krankenkassenwechsel vereinfacht

Gut auch, dass alle Kassen frei wählbar sind. Auch dann, wenn der Versicherte bereits älter oder gerade in Behandlung ist. Vorausgesetzt, die Kasse ist im Bundesland des Versicherten auch verfügbar. Zudem wurde der Wechsel der Krankenkasse bereits ab 2021 deutlich vereinfacht: Theoretisch können Versicherte seitdem, ähnlich wie bei der KFZ-Versicherung, jedes Jahr zu einer günstigeren Krankenkasse wechseln. Wer zum Beispiel zum Ende Januar kündigt, ist am 1. April in einer neuen Kasse.

Erhöht die Kasse den Zusatzbeitrag, besteht nach wie vor ein Sonderkündigungsrecht zum Ende des Monats, in dem erstmals der höhere Beitrag verlangt wird. Wird regulär gekündigt, ist diese zum Ablauf des übernächsten Monats wirksam. Seit Januar 2021 ist man auch in allen anderen Fällen nicht mehr wie bisher 18 Monate, sondern nur noch 12 Monate an seine Versicherung gebunden, kann also theoretisch jedes Jahr wechseln. Zudem ist der Wechsel deutlich einfacher geworden: Man meldet sich einfach online bei der neuen Kasse an und gibt dem neuen Arbeitgeber Bescheid, dass man die Kasse wechseln möchte.

Den Vertrag bei der alten Krankenkasse muss man dafür grundsätzlich nicht kündigen: Das übernimmt die neue Kasse im elektronischen Verfahren. Eine Versicherungslücke ist beim Wechsel ausgeschlossen.

Nachfolgende Krankenkassen unter 1,7 Prozent Zusatzbeitrag

  • AOK Baden-Württemberg (nicht bundesweit wählbar) 1,60 Prozent
  • AOK Bayern (nicht bundesweit wählbar) 1,58 Prozent
  • AOK Bremen/Bremerhaven (nicht bundesweit wählbar) 1,38 Prozent
  • BKK Faber-Castell & Partner (nicht bundesweit wählbar) 1,10 Prozent
  • BKK VerbundPlus 1,38 Prozent
  • Energie-Betriebskrankenkasse 1,59 Prozent
  • MHplus (nicht bundesweit wählbar) 1,58 Prozent
  • Handelskrankenkasse (HKK) 0,98 Prozent
  • Techniker Krankenkasse 1,2 Prozent
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Die bisher günstigste bundesweit geöffnete Krankenkasse für 2024 ist die HKK mit einem Gesamtbeitrag von 15,58 Prozent. Die günstigste bundesweit wählbare Krankenkasse des aktuellen Jahres, die BKK Firmus, hat für 2024 noch keine Angaben zum Zusatzbeitrag gemacht.

Bei einem Wechsel zu einer günstigen Krankenkasse ist zu beachten, dass dann etwas mehr Einkommen zu versteuern ist. Ein Teil der Ersparnis fällt so der Steuer zum Opfer. Zudem sollten Wechselwillige prüfen, ob die neue, günstigere Krankenkasse auch alle gewünschten Extraleistungen wie beispielsweise Zahnreinigung, Osteo- oder Homöopathie anbietet.

Quelle: ntv.de

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