Neue Typklassen KFZ-Versicherung Für wen das Autofahren 2024 teurer wird
21.09.2023, 12:53 Uhr Artikel anhören
Während in der KFZ-Haftpflichtversicherung die Leistungen für geschädigte Unfallgegner maßgeblich sind, spielt in der Kaskoversicherung unter anderem der Wert des versicherten Autos eine Rolle.
(Foto: dpa)
Muss für die Autoversicherung im Jahr 2024 mehr bezahlt werden? Oder wird sie sogar billiger? Für die Beiträge spielen die jährlich neu berechneten Typklassen eine wichtige Rolle. Welche Modelle davon besonders betroffen sind, lesen Sie hier.
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat die jährliche Neuberechnung der Typklassen veröffentlicht. Das hat Auswirkungen auf die Höhe der KFZ-Versicherung. Die aktuellen Neueinstufungen werden zum 1. Januar 2024 wirksam. Grundlage für die Typklasseneinstufung ist die Schadenbilanz der letzten drei Jahre. Fahrzeugtypen, die häufig in Unfälle verwickelt sind und hohe Reparaturkosten verursachen, werden besonders hoch eingestuft.
Die Typklassenstatistik bildet die Schadenbilanzen aller rund 32.000 in Deutschland zugelassenen Automodelle ab. In der KFZ-Haftpflichtversicherung gibt es 16 Typklassen (10-25), für die Einstufung des Modells sind die Versicherungsleistungen für geschädigte Dritte nach Verkehrsunfällen maßgeblich. In der Vollkaskoversicherung unterscheiden die Statistiker des GDV 25 Typklassen (10-34). Was ändert sich dort?
Für 70 Prozent der Autofahrer bleibt es bei der Typklasse
"Für rund 7,4 Millionen Autofahrer gelten in der KFZ-Haftpflichtversicherung künftig höhere Einstufungen, während rund 5,4 Millionen von besseren Typklassen profitieren", sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Für 70 Prozent beziehungsweise rund 29,4 Millionen Autofahrer bleibt es bei der Typklasse des Vorjahres. "Große Sprünge sind die Ausnahme, nur für wenige Modelle geht es um mehr als eine Klasse nach oben oder nach unten", sagt Asmussen. So verbessert sich etwa der Suzuki Ignis Allrad (Typ MF, seit 2016) gleich um drei Klassen und der Dacia Jogger (Typ DJF, seit 2022) um zwei Klassen. Der Ford Focus 1.0/ 74 kW (Typ DEH, seit 2018) und der Audi Q5 50 TDI Quattro (Typ FY, seit 2017) verschlechtern sich dagegen jeweils um drei Typklassen.
Während in der KFZ-Haftpflichtversicherung die Leistungen für geschädigte Unfallgegner maßgeblich sind, spielt in der Kaskoversicherung unter anderem der Wert des versicherten Autos eine Rolle. Daher haben viele hochmotorisierte Oberklasse-Modelle und SUV wie etwa der Audi RS6 Avant 4.0 (Typ F2, seit 2019) und der BMW X6 M50D (Typ X6, seit 2014) hohe Typklassen, ältere Modelle oder Kleinwagen wie der Fiat 500 1.2 (Typ 312, seit 2011) oder der Citroen C3 1.2 (Typ S, seit 2018) eher niedrige Klassen.
Sonderkündigungsrecht bei Erhöhung des Beitrags
Auch das Vergleichsportal Verivox hat einen Blick auf die neuen Typklassen geworfen und stellt fest, dass die KFZ-Teilkosten-Versicherung für einen Toyota Prius um bis zu 34 Prozent teurer wird. Der GDV hat den Hybrid in der Haftpflichtversicherung um eine und in der Teilkasko um vier Klassen hochgestuft. In der Modellrechnung für einen Alleinfahrer führt das zu Mehrkosten von bis zu 216 Euro im Jahr.
Auf Ersparnisse dürfen sich hingegen Fahrer eines Mercedes CLA 250 freuen: Ihr Fahrzeug rutscht in der Haftpflicht- und der Vollkaskoversicherung in günstigere Typklassen. Das führt zu Ersparnissen von 24 Prozent (110 Euro) für die Haftpflichtversicherung und 19 Prozent (256 Euro) bei der Vollkasko-Prämie. Auch die Haftpflichtversicherung eines Fiat Panda wird um gut ein Fünftel (21 Prozent) günstiger. 81 Euro sparen Fahrerinnen und Fahrer des Kleinwagens im kommenden Jahr.
Erhöht sich durch die Neueinstufung der Beitrag zur KFZ-Versicherung, haben Versicherte ein Sonderkündigungsrecht. Auf der Seite des GDV ist eine individuelle Abfrage der Typklasse von mehr als 30.000 Fahrzeugen möglich.
Quelle: ntv.de, awi