Neue Typklassen KFZ-Versicherung Für wen das Autofahren 2025 teurer wird
19.09.2024, 10:41 Uhr Artikel anhören
Während in der KFZ-Haftpflichtversicherung die Leistungen für geschädigte Unfallgegner maßgeblich sind, spielt in der Kaskoversicherung unter anderem der Wert des versicherten Autos eine Rolle.
(Foto: dpa)
Muss für die Autoversicherung im Jahr 2025 mehr bezahlt werden? Oder wird sie sogar billiger? Für die Beiträge spielen die jährlich neu berechneten Typklassen eine wichtige Rolle. Welche Modelle davon besonders betroffen sind, lesen Sie hier.
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat die jährliche Neuberechnung der Typklassen veröffentlicht. Das hat Auswirkungen auf die Höhe der KFZ-Versicherung. Die aktuellen Neueinstufungen werden zum 1. Januar 2025 wirksam. Grundlage für die Typklasseneinstufung ist die Schadenbilanz der letzten drei Jahre. Fahrzeugtypen, die häufig in Unfälle verwickelt sind und hohe Reparaturkosten verursachen, werden besonders hoch eingestuft.
Die Typklassenstatistik bildet die Schadenbilanzen aller rund 33.000 in Deutschland zugelassenen Automodelle ab. In der KFZ-Haftpflichtversicherung gibt es 16 Typklassen (10-25), für die Einstufung des Modells sind die Versicherungsleistungen für geschädigte Dritte nach Verkehrsunfällen maßgeblich. In der Vollkaskoversicherung unterscheiden die Statistiker des GDV 25 Typklassen (10-34). Was ändert sich dort?
Für 71 Prozent der Autofahrer bleibt es bei der Typklasse
"Für rund 7,1 Millionen Autofahrer gelten in der KFZ-Haftpflichtversicherung künftig höhere Einstufungen, rund 5,1 Millionen profitieren von besseren Typklassen", sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Für rund 30 Millionen beziehungsweise rund 71 Prozent der Autofahrer bleibt es bei der Typklasse des Vorjahres. "Große Sprünge sind die Ausnahme, nur für wenige Modelle geht es um mehr als eine Klasse nach oben oder nach unten", so Asmussen. So verbessern sich etwa der Mercedes-Benz EQC 400 4Matic und der Toyota Yaris Cross Hybrid 1.5 um zwei Klassen, der Audi SQ5 3.0 TFSI Quattro verschlechtert sich um gleich drei Klassen und der Peugeot 3008 HDI um zwei Klassen.
Während in der KFZ-Haftpflichtversicherung die Leistungen für geschädigte Unfallgegner maßgeblich sind, spielt in der Kaskoversicherung unter anderem der Wert des versicherten Autos eine Rolle. Daher haben viele hochmotorisierte Oberklasse-Modelle und SUVs wie etwa der Mercedes-Benz S 350 CDI und der Porsche Cayenne / Coupe S 2.9 hohe Typklassen, ältere Modelle und Kleinwagen wie der Nissan Micra 1.2 und der Smart Fortwo Coupe ED eher niedrige Klassen.
Sonderkündigungsrecht bei Erhöhung des Beitrags
Auch das Vergleichsportal Verivox hat einen Blick auf die neuen Typklassen geworfen und stellt fest, dass die KFZ-Teilkosten-Versicherung für einen Opel Astra um bis zu 19 Prozent teurer wird (262 Euro). 39 Prozent mehr kostet die Vollkasko-Versicherung für einen Kia Sportage. Damit zahlt ein 45-jähriger Fahrer aus Berlin 551 Euro mehr im Jahr. Auch die Teilkasko-Versicherung steigt für den Sportage um 28 Prozent (224 Euro). Der SUV wird in der Haftpflicht um eine Klasse hochgestuft, in der Teilkasko um drei und in der Vollkasko um fünf Klassen. Die Erhöhungen in der Haftpflichtversicherung wirken sich auch auf die Teil- und Vollkaskoversicherung aus, da die Haftpflicht hier Pflichtbestandteil ist.
Auf Ersparnisse dürfen sich hingegen Fahrer eines Mercedes SLK 55 AMG freuen. Der GDV hat das Sport-Cabrio um vier Klassen herabgestuft. Die Fahrer des PS-starken Mercedes zahlen dadurch 29 Prozent weniger Beitrag im Jahr – 289 Euro Ersparnis macht das in der Verivox-Berechnung aus. Um 24 Prozent – stolze 553 Euro – sinkt die Vollkasko-Prämie für einen BMW X1 SDrive. In der Haftpflicht wurde der SUV der Bayerischen Motorenwerke um drei Klassen herabgestuft, in der Vollkasko um zwei weitere.
Erhöht sich durch die Neueinstufung der Beitrag zur KFZ-Versicherung, haben Versicherte ein Sonderkündigungsrecht. Auf der Seite des GDV ist eine individuelle Abfrage der Typklasse von mehr als 30.000 Fahrzeugen möglich.
Quelle: ntv.de, awi