Ratgeber

Immer mehr Manipulationen Geldautomat als Falle

Die Manipulation und das Ausrauben von Geldautomaten haben in Deutschland stark zugenommen. Im ersten Halbjahr 2008 seien bereits 440 Manipulationen registriert worden, sagte der Präsident des Bundeskriminalamtes, Jörg Ziercke, bei der Vorstellung des Bundeslagebilds 2007 zur Organisierten Kriminalität. Das seien beinahe genauso viele Fälle wie im gesamten Jahr 2007, hob er hervor. Gleiches gilt demnach für die Zahl der Fälle, in denen Kriminelle über manipulierte Geldautomaten die EC- und Kreditkarten von Bankkunden ausspionierten: 2007 habe es insgesamt derartige 1349 Angriffe gegeben, in den ersten sechs Monaten 2008 seien bereits 1319 Fälle festgestellt worden.

Die gesamte Zahlungskartenkriminalität war bereits im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2006 um 49 Prozent gestiegen. In insgesamt 70.000 Fällen entstand dabei laut BKA ein Schaden von rund 21 Millionen Euro. In Deutschland seien zunehmend internationale Tätergruppen aus Südosteuropa aktiv, sagte Ziercke. Diese riefen über das sogenannte Skimming Kundendaten ab und fälschten dann deren Karten. Auffällig sei, dass zwischen der Datenbeschaffung und dem Einsatz der gefälschten Karte mittlerweile oft nur noch wenige Stunden lägen.

Appell an die Banken

Angesichts dieser Entwicklung seien die Hersteller und Betreiber von Geldautomaten, elektronischen Zahlungssystemen und Anlagen zur Kartenzahlung in den Geschäften aufgerufen, alle Möglichkeiten zu nutzen, um die Manipulation zu erschweren, sagte Ziercke. So sollten Zahlungskarten nicht länger als Türöffner für den Bankbereich genutzt werden - denn bereits hier würden Karten oft illegal ausgelesen. Die Banken müssten zudem mehr Überwachungskameras aufstellen, forderte Ziercke. Zu überlegen sei zudem, die Zahlungskarten auf Chiptechnologie umzustellen. Dies sei jedoch nur in internationalen Absprachen möglich, räumte der BKA-Chef ein.

Quelle: ntv.de

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