Ratgeber

Indexfonds Günstige Geheimtipps

Vor einigen Wochen sackten die Aktienkurse in den Keller. Allmählich scheint sich der Deutsche Aktienindex (DAX) wieder zu erholen und auf lange Sicht konnten Sparer an der Börse am ehesten von hohen Renditen profitieren. Entscheidend ist natürlich, dass man aufs richtige Pferd setzt.

Vergleichsweise sicher sind sogenannte börsengehandelte Indexfonds - deren Erfolg hat sich bis jetzt allerdings noch nicht richtig herumgesprochen. Laut Bundesverbands Investment und Asset Management (BVI) ist deren Anlagevolumen im vergangenen Jahr um 30 Prozent in Europa gestiegen. Und auch auf dem deutschen Markt wächst die Zahl der Fonds, die sich bei der Auswahl der Wertpapiere auf einen Index beziehen. Das ist kein Wunder, denn für Anleger haben die Exchange Traded Funds - auch ETFs genannt - viele Vorteile.

Riesig ist die Auswahl zwar noch nicht. So gab es in Deutschland Ende 2004 noch 42 ETFs, Ende November 2007 waren es 87. Das Fondsvermögen hat sich laut BVI aber fast verdreifacht. Und langfristig setzen sich ETFs durch, meint Prof. Martin Weber, Finanzwirtschaftler an der Universität Mannheim. Einer der Gründe sei, dass sie stabile Renditen abwerfen, obwohl beim Erwerb von Anteilen kaum Gebühren anfallen.

Kosteng ünstige Alternative

In Deutschland werden ETFs oft nur "Indexfonds" genannt, obwohl es auch nicht börsengehandelte Indexfonds gibt. Kostengünstiger sind sie, weil es sich um "passiv gemanagte" Fonds handelt - dabei entfallen Kosten für Prognosen und Analysen, erläutert BVI-Sprecher Andreas Fink. Während aktiv gemanagte Fonds mit einem Fondsmanager als Experten an der Spitze ihren Vergleichsindex schlagen wollen, bilden ETFs einen Index lediglich nach. Steigt der DAX also um fünf Prozent, steigt auch der Indexfonds um fünf Prozent.

"Indexfonds haben nur rund ein Zehntel der Kosten eines aktiv verwalteten Fonds", fügt Finanzexperte Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart hinzu. Während aktiv gemanagte Fonds häufig zwei Prozent und mehr an Verwaltungsgebühren veranschlagen, liegen die Kosten für ETFs zwischen 0,15 bis 0,5 Prozent. Langfristig könne das Tausende Euro Unterschied beim Sparen machen.

So fallen für einen aktiv gemanagten Fonds zu Beginn etwa fünf Prozent Ausgabeaufschlag an, regelmäßig kommt eine Verwaltungsgebühr von etwa 1,7 Prozent dazu. Erreicht der Fonds einen durchschnittlichen Gewinn von acht Prozent, kommen beim Anleger jährlich 6,3 Prozent an. Wer also 20 Jahre lang 200 Euro im Monat spart, erhält am Ende nach Abzug aller Kosten 89 583 Euro, hat Nauhauser errechnet. Bei einem Indexfonds fallen dagegen anfangs 2,5 Prozent Ausgabeaufschlag an, die laufende Gebühr beträgt 0,2 Prozent. Nach zwanzig Jahren erhält der Sparer auf Grundlage dieser Zahlen 109.165 Euro - das sind fast 20.000 Euro mehr als bei dem aktiv verwalteten Fonds. In guten Börsenzeiten haben ETFs stabile Zuwächse, denn der Anleger schneidet nie schlechter als der Gesamtmarkt ab. "Der Nachteil ist aber der, dass Anleger in fallenden Märkten den vollständigen Indexverlust erleiden", sagt Fink. Unter dem Strich gehen Sparer mit Indexfonds aber auf Nummer sicher, sagen die Experten.

Index schlägt Fondsmanager

Denn obwohl es auf dem Markt der Investmentfonds immer wieder Top-Fonds gibt, die ihre Vergleichsindizes schlagen, erreicht die Mehrheit der Produkte dieses Ziel nicht. "In der breiten Masse sind die Fondsmanager nicht besser als der Index", sagt Thomas Meyer zu Drewer, Deutschland-Chef der ETF-Sparte von Lyxor Asset Management. Es kann also ein Vorteil sein, auf den Index zu setzen. Dennoch empfehlen die deutschen Banken die Indexfonds oft nicht. Denn für die Vermittlung kassieren sie kaum Provisionen. Einige Bankberater wollen Interessenten die Produkte sogar "wieder ausreden", sagt Nauhauser.

Um Verluste - insbesondere bei kurzen Anlagezeiten - weitgehend auszuschließen, raten die Experten zu ETFs, die die großen Indizes nachbilden. "Am besten ist es, man setzt auf einen branchenübergreifenden und internationalen Index", sagt Nauhauser. Für kleinere Indizes gilt laut Meyer zu Drewer: "Je spezieller das Thema, desto höher das Risiko."

Quelle: ntv.de

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