Ratgeber

Schadenersatz nach Lehman-Pleite Haspa muss zahlen

Das Hamburger Landgericht hat einem Käufer von Zertifikaten der insolventen US- Investmentbank Lehman Brothers Schadenersatz in voller Höhe zugesprochen. Die Hamburger Sparkasse (Haspa) habe den 64 Jahre alten früheren Lehrer im Jahr 2006 in zwei Punkten falsch beraten, sagte der Vorsitzende Richter der zuständigen Zivilkammer zur Begründung.

Die Citibank hat inzwischen angekündigt, einen Teil der Lehman-Opfer zu entschädigen.

Die Citibank hat inzwischen angekündigt, einen Teil der Lehman-Opfer zu entschädigen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Bank habe den Kläger nicht darauf hingewiesen, dass die von ihm gekauften Lehmann-Anleihen im Wert von 10.000 Euro nicht der deutschen Einlagensicherung unterlagen. Zudem habe sie verschwiegen, selbst ein "wirtschaftliches Eigeninteresse" an dem Geschäft zu haben. So habe die Haspa damals eine größere Menge Lehman-Zertifikate gekauft, um sie gewinnbringend an Kunden weiterzuveräußern. Andernfalls hätte sie diese gegen einen Abschlag an Lehman zurückgeben müssen. "Diese Interessenlage begründet in besonderer Weise eine Aufklärungspflicht", betonte der Richter.

Der Kläger und sein Anwalt äußerten sich zufrieden über das Urteil, das im Gerichtssaal von einigen Zuhörern mit Applaus begrüßt wurde. "Ich bin glücklich und gleichzeitig ein bisschen überrascht", sagte der 64-Jährige. Der Anwalt der Haspa wollte das Urteil zunächst nicht kommentieren.

Quelle: ntv.de, dpa

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