Ratgeber

Günstigere Wärme Heizöl deutlich günstiger - jetzt nachtanken?

Schon vollgetankt?

Schon vollgetankt?

(Foto: imago images/Fotostand)

Angesichts der Großwetterlage pfeift so mancher auf die Zukunft und freut sich über seine Ölheizung. Denn mit der kann man derzeit halbwegs kostengünstig die Bude warm halten. Außerdem hat der Ölpreis gerade den Rückwärtsgang eingelegt. Sollte man die Schwächephase nutzen und den Tank günstiger füllen?

Jetzt bollern die Heizungen wieder. Wer mit Öl heizt, kommt derzeit deutlich günstiger weg, als wenn mit Gas die eigenen vier Wände warm gehalten werden. Und es kommt noch besser. Denn analog zu den zuletzt drastisch gefallenen Rohölpreisen (WTI) auf unter 80 Dollar geben auch die Heizölpreise nach. Und im Falle einer veritablen Rezession in Europa und Asien kann zudem auf eine Reduzierung der Nachfrage gehofft werden. Was sich dann auch weiterhin negativ auf den Ölpreis auswirken würde.

Rohöl WTI
Rohöl WTI 61,79

Zudem haben sich laut Portal esyoil.com viele europäische Raffinerien in Vorbereitung auf den Russland-Boykott mit Rohöl aus Amerika eingedeckt. Dabei wurden die Liefermengen aus Lateinamerika im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Lieferungen aus den USA stiegen um annähernd 40 Prozent. Hinzu kommt eine Zunahme der Importe aus dem Irak von 20 Prozent. So droht laut dem Portal vor dem Hintergrund schwindender Nachfrage nun in Europa eine temporäre Überversorgung mit Ölprodukten. Abgesehen davon schwankt der Ölpreis auch dadurch, dass Öl in Dollar gehandelt wird und hierzulande der Wechselkurs zum Euro entscheidend ist.

Abwärtstrend bei Heizöl weiterhin intakt

Der Branchendienst Tecson meldet abgesehen von den genannten Einschätzungen, dass der Abwärtstrend bei Heizöl weiterhin intakt sei. Eine gute Gelegenheit also, jetzt die Schwächephase zu nutzen und den Öltank vergleichsweise günstig zu füllen? Vielleicht. Denn noch im Mai mussten in der Spitze für 100 Liter Heizöl 210 Euro berappt werden. Ende September waren es gut 153 Euro und derzeit ist der Brennstoff für knapp 127 Euro zu haben. Im März 2020 waren allerdings nur rund 50 Euro fällig. Aber da war die Welt auch noch eine andere. Und ganz ohne Spekulation kommt man beim Heizölkauf ohnehin nie aus.

Easyoil empfiehlt Unentschlossenen, die Preisentwicklung eng zu verfolgen, um sich gegebenenfalls in einem noch günstigeren Moment eindecken zu können. Die Verbraucherzentrale warnt hingegen, die Schnäppchenjagd nicht zu übertreiben und unbedingt Sorge zu tragen, dass man mit seinen Heizölbeständen über den Winter kommt. Ansonsten könnte es frisch werden zu Hause. Oder, wenn es doch warm sein soll, vielleicht auch wieder sehr viel teurer. Grundsätzlich gilt der Verkaufspreis am Tag der Bestellung, auch wenn erst Wochen später geliefert wird.

Abgesehen davon gibt es beim Heizölkauf Folgendes zu berücksichtigen:

Vergleichen Sie die Preise: Heizöl wird bei verschiedenen Anbietern zu unterschiedliche Preise angeboten. Am leichtesten lässt sich der Preis tagesaktuell im Internet vergleichen.

Vereinbaren Sie einen Festpreis: Hausbesitzer sollten diesen bei der Bestellung vereinbaren und sich vom Lieferanten schriftlich bestätigen lassen. Dann gilt dieser Preis auch, falls das Heizöl bis zum Lieferzeitpunkt teurer wird. Leider allerdings auch umgekehrt - falls es billiger wird.

Denken Sie über eine Sammelbestellung mit den Nachbarn nach: Dadurch kann Geld gespart werden, da die Logistikkosten des Lieferanten sinken. Nachteil: Wer für alle bestellt, haftet womöglich mit seinem Geld, wenn die anderen nicht zahlen.

Mehr zum Thema

Zählwerk auf null: Überzeugen Sie sich, dass bei der Lieferung beim Einschalten der Pumpen das Zählwerk auf null gestellt ist. So lässt sich die getankte Menge kontrollieren.

Schaumfrei tanken: Während der Zähler läuft, muss im Sichtglas nur Heizöl zu sehen sein. Kommt Schaum oder verschwindet das Heizöl völlig aus dem Schauglas, muss die Messung automatisch unterbrochen werden. Läuft der Zähler weiter, wird in dieser Zeit Luft statt Flüssigkeit gemessen.

(Dieser Artikel wurde am Montag, 21. November 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, awi

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