Energieeffizienz optimieren Heizungsumbauten richtig planen
07.12.2007, 10:03 UhrHeizkörper fristeten in der Vergangenheit oft ein Nischendasein - sie wurden in Wandaussparungen unter dem Fenster installiert und hinter Verkleidungen versteckt. Das hat sich mittlerweile geändert.
Heute gibt es sogar schon Design-Heizkörper für Kunden, die besonderen Wert auf eine exklusive Einrichtung legen. Fast schon Standard sind Wärmespender für das Bad mit waagerechten Stahlrohren und Handtuchtrocknern. Für Flure bieten Hersteller Radiatoren mit integriertem Spiegel und einer Ablage aus Holz an, die zusätzlich als Garderobe dienen. Zudem sind auf dem Markt als Alternative zu weißen Heizkörpern auch farbige Modelle zu finden.
Bei einfachen Standard-Heizkörpern geht der Trend zu plattenförmigen Modellen. Plattenheizkörper sind erheblich flacher als die früher üblichen wuchtigen Rippenheizkörper. Sie können deshalb direkt an der Wand angebracht werden. Dadurch ist keine Heizungsnische mehr notwendig, für die etwa unterhalb der Fenster die Außenwandstärke reduziert werden muss. Bei einem Austausch alter klobiger Heizkörper gegen neue flache lässt sich die Heizungsnische nachträglich wieder schließen und isolieren, um "Wärmebrücken" zu vermeiden. Das spart Energie und Heizkosten.
Auf Funktionalität achten
Neue Modelle sollten aber nicht nur unter ästhetischen Gesichtspunkten ausgewählt werden - schließlich haben Heizkörper großen Einfluss auf den Betrieb der Heizanlage. Bei der Sanierung einer veralteten Heizung reicht es oft, nur den Heizkessel und den Brenner zu erneuern. Dabei lasse sich die Vorlauftemperatur des Heizwassers verringern, um den Energieverbrauch zu drosseln. Die Heizkörper älterer Anlagen sind meist groß genug, um auch mit einer niedrigen Vorlauftemperatur die gewohnte Raumtemperatur und Aufheizzeit zu gewährleisten.
"Beim Einsatz von Kesseln mit Brennwerttechnik sollte der Heizungsbauer aber prüfen, ob die vorhandenen Heizkörper für diesen Betrieb geeignet sind", rät Alexander Fack vom Institut für wirtschaftliche Oelheizung in Hamburg. Erfordere das Heizkörpersystem hohe Vorlauftemperaturen, seien damit meist auch hohe Rücklauftemperaturen verbunden. Dann sei die Nutzung des Brennwerteffekts unter Umständen nicht möglich.
Optimal lasse sich eine Anlage aber nur auf einen sparsamen Betrieb einstellen, wenn alle Komponenten aufeinander abgestimmt werden, meint der Architekt Ulrich Zink von Bundesarbeitskreis Altbauerneuerung in Berlin. Nur den Heizkessel und den Brenner auszutauschen reiche dafür nicht unbedingt aus. So werde in alten Steigleitungen und Heizkörpern mehr Wasser bewegt als bei modernen Anlagen. Eine kleinere Wassermenge lasse sich rascher erwärmen und feiner regulieren. Das mindere auf Dauer die Heizkosten. Kann eine Heizungsanlage aus finanziellen Gründen nicht sofort komplett erneuert werden, sollten nach dem Kessel später auch Leitungen und Heizkörper erneuert werden. Dabei empfehle es sich, bereits zu Beginn der Arbeiten ein Konzept mit einem Fachmann zu erarbeiten.
Luftzirkulation wichtig
Damit ein Heizkörper, egal ob neu oder alt, seine Leistung optimal abgeben kann, ist außerdem eine gute Luftzirkulation notwendig. Deshalb sollten Gardinen und Verkleidungen nicht direkt vor den Heizkörpern angebracht werden. Auch wenn es schöner aussieht, wird auf diese Weise mehr Energie verbraucht als notwendig.
Eine neue Heizungsanlage müssen Hauseigentümer nach der Installation zunächst richtig einstellen. Oft wird dabei der hydraulische Abgleich vergessen. Das Regulieren von Heizsträngen und Heizkörpern sei jedoch Voraussetzung dafür, dass diese mit der richtigen Wassermenge versorgt werden. Dadurch lassen sich auch Strömungsgeräusche verringern, und der Stromverbrauch der Umwälzpumpe wird von vornherein auf das erforderliche Maß begrenzt. Eine Abstimmung an modernen Heizungen ermöglichen Vorlaufventile, die vom Heizungsfachmann voreinstellbar sind.
Quelle: ntv.de