Schlafen mit Warentest Auf diesen drei Matratzen liegen alle gut
25.02.2022, 09:50 Uhr (aktualisiert)
Manch eine möchte gar nicht mehr aufstehen.
(Foto: picture alliance / Zoonar)
Wie man sich bettet, so liegt man. Und dies ist eine Voraussetzung, um gesund zu schlafen. Also muss die Unterlage passen. Glücklicherweise besteht bei der Auswahl an guten Matratzen kein Mangel, wie Warentest bei einer Untersuchung von solchen aus Schaumstoff und Latex feststellen konnte.
Guter Schlaf ist lebenswichtig. Er sorgt für die dringend benötigte Erholung von Körper und Geist. Doch das will nicht bei jedem hinhauen. Oft hapert es bei der sogenannten Schlafhygiene. Gemeint sind bestimmte Verhaltensweisen, um einen gesunden, erholsamen Schlaf zu ermöglichen oder zu fördern und damit Schlafstörungen vorzubeugen oder zu beheben. Neben diversen anderen Faktoren wie beispielsweise ausuferndem Medienkonsum, Genussmittelmissbrauch oder seelischen Belastungen kann auch die falsche Matratze schuld sein.
Die Stiftung Warentest hat sich mal wieder letzteren Themas angenommen und sieben Schaumstoff- und sieben Latexmatratzen untersucht. Die Schaumstoff-Matratzen zu Preisen von 179 bis 470 Euro, die Latex-Matratzen kosten 256 bis 940 Euro.
Drei Matratzen sind für alle geeignet
Dabei eine Matratze zu finden, auf der alle Menschen gleichermaßen gut liegen, ist eine Herausforderung. So brauchen etwa Leichtgewichte mit breiter Hüfte eine Unterlage, die sie vor allem im Becken gut abstützt. Eine große Person mit kompakter Statur sinkt dagegen eher im Bauchbereich ein. Aber laut der Tester liegen auf drei Matratzen in der diesmaligen Untersuchung Personen jeglicher Körperform sowohl in Seiten- als auch in Rückenlage gut: zwei sind aus Schaumstoff und eine aus Latex. Was ein kleines Kunststück ist. Denn nur auf insgesamt 16 von 227 bisher geprüften Matratzen gelang es, alle gleichermaßen gut zu betten.
Um die Liegeeigenschaften zu überprüfen, durften sich im aktuellen Test Menschen mit vier verschiedenen Körperformen auf die 90 mal 200 Zentimeter großen Matratzen legen:
- H-Typ – kompakt gebaut und groß, Einsinken vor allem im Schulter- und Bauchbereich
- E-Typ – schwer und groß, gleichmäßige Gewichtsverteilung
- I-Typ – klein und leicht, gleichmäßige Gewichtsverteilung
- A-Typ – klein und leicht, Becken sinkt stärker ein als Schultern
Bei allen wurde geprüft, wie die Matratze sie in Rücken- und Seitenlage abstützt, wie sich der Druck verteilt, wie komfortabel die Modelle sind und welche Geräusche beim Umlagern entstehen. Weitere Testkriterien waren die Haltbarkeit, für die mit schweren Walzen eine achtjährige Nutzung simuliert sowie der Einfluss von Feuchtigkeit und Temperatur gecheckt wurde. Natürlich durfte auch eine Schadstoff- und Geruchsprüfung nicht fehlen. Der Bezug wurde auf Waschbarkeit und Pilling (Knötchenbildung) untersucht.
Keine ist schlechter als "befriedigend"
Die gute Nachricht: Keine der getesteten Modelle schnitt schlechter als "befriedigend" ab. Alle Matratzen stellten sich als sehr haltbar heraus und bildeten keine Liegekuhlen. Pilling entstand allerdings bei fast allen Bezügen. Drei Matratzen eignen sich laut Stiftung Warentest für alle Körperformen gut: "MFO VitaSan Komfort, H3 medium", Schaumstoff, für circa 450 Euro ("gut", Note 2,0), "Billerbeck Hermine, H3 fest", Schaumstoff, (circa 350 Euro, "gut", Note 2,0) und "Allnatura Sanastar-Comfort, Medium", Latex (circa 760 Euro, "gut", Note 2,2).
Von den besten Federkernmatratzen der Tests aus den vergangenen fünf Jahren eignet sich die MFO Classic (350 Euro) aus Test 3/2019 für alle Körpertypen und Liegepositionen gut.
Preis-Leistungssieger mit rund 179 Euro ist das Schaumstoff-Modell "Badenia Trendline BT 260 (H4 fest)". Sie ist die günstigste "gute" Matratze im Test (2,4). Abstriche gab es hier nur für den Seitenlagen-Komfort von großen, schwereren Menschen sowie beim Bezug - dieser ging beim Waschen nämlich so sehr ein, dass es ein schwierig war, ihn danach wieder auf den Matratzenkern zu bekommen. Ansonsten kann sich der Preis-Leistungs-Sieger mit der Note 2,4 aber durchaus sehen lassen.
Für Schläfer ist aber entscheidend, dass sie vor allem richtig liegen. So sollten Seitenschläfer mit Schultern und Becken ähnlich tief und nicht zu stark einsinken. Rückenschläfer dürfen hingegen nicht das Gefühl haben, auf einer Hängematte zu liegen. Doch wo immer auch final das Haupt gebettet wird, wichtig beim Matratzenkauf ist vor allem das ausgiebige Probeliegen, um zu prüfen, ob die Unterlage den eigenen Anforderungen genügt.
(Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 23. Februar 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, awi