Enormes Sparpotenzial Medikamente zum halben Preis
02.06.2008, 06:45 UhrEs ist immer wieder das gleiche Bild. Nach einem Besuch beim Hausarzt wird man zwar krank geschrieben, das Medikament muss der Patient aber selbst zahlen. Da lohnt sich ein Preisvergleich. Das weiß auch Kai Vogel von der Verbraucherzentrale NRW: "Tests haben gezeigt, dass die Apotheker sich in über 90 Prozent der Fälle im vergangenen Jahr an der unverbindlichen Preisempfehlung der Hersteller orientiert haben."
Billiger geht es im Internet. So genannte Online-Apotheken bieten Preisnachlässe von über 50 Prozent. Mit Hilfe von Medikamentenpreis-Vergleichsseiten lässt sich schnell ein Überblick über deutsche Anbieter gewinnen. Die mittlere Packung Wobenzym N kostet zum Beispiel laut unverbindlicher Preisempfehlung 44,90 Euro. Beim günstigsten Online-Anbieter kostet sie mit 22,71 Euro fast nur halb so viel. Auch andere Produkte sind in der virtuellen Apotheke günstiger. 50 Tabletten Aspirin vom Hersteller Bayer kosten eigentlich 9,90 Euro, im Netz nur 4,85 Euro. Bepanthen Wund- und Heilsalbe kostet statt 8,00 Euro nur 3,85 Euro. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Versandkosten bedenken
Gerade bei Medikamenten mit geringen Preisen müssen zum Vergleich immer noch die Versandkosten mit einbezogen werden. Nur wenige liefern immer versandkostenfrei, die meisten verlangen für den versandkostenfreien Versand einen Mindestbestellwert. Dieser geht bei zehn Euro los, kann aber auch bis zu 100 Euro betragen. Darüber hinaus rät Vogel, genau zu prüfen, wo man bestellt und wer hinter der Versandapotheke steckt. "Empfehlenswert sind deutsche Versandapotheken. Versender aus Übersee oder Fernost sind sehr kritisch zu sehen."
Einmal geordert wird das Medikament beim Anbieter versandfertig gemacht. Binnen von 48 Stunden muss es die Apotheke verlassen haben. Insgesamt dauert es drei bis vier Tage bis es beim Kunden ankommt.
Beratung möglich
Und wie sieht es mit der Beratung im Netz aus? "Es wird oft verkannt, dass wir im Internet in der Lage sind, in Ruhe das Problem zu lösen. Anschließend haben wir alle technischen Möglichkeiten, direkt auf fachlicher Ebene mit dem Hersteller zu sprechen und die Information per E-Mail an den Kunden weiterzugeben", ist sich Arno Gaebert von der Online-Apotheke careline.biz sicher.
Trotzdem rät Verbraucherschützer Vogel, im akuten Fall eine Präsenz- oder Vorortapotheke aufzusuchen. Denn bei einer Erkältung dauert die Lieferung zu lange. Für planbaren Medikationsbedarf hingegen gibt es einfache Sparmöglichkeiten. Ein Preis-Check lohnt sich immer - aber bitte auch die Versandkosten mit einbeziehen.
Quelle: ntv.de