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Pillen gegen den Schmerz? Nahrungsergänzung fürs Gelenk: schmerzhaftes Testergebnis

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Nahrungsergänzungsmittel sind laut der Stiftung Warentest keine wirksame Hilfe bei Gelenkbeschwerden.

Nahrungsergänzungsmittel sind laut der Stiftung Warentest keine wirksame Hilfe bei Gelenkbeschwerden.

(Foto: Christin Klose/dpa-tmn/dpa)

Wenn es hakt und knirscht in den Gelenken, greifen Betroffene teils zu Nahrungsergänzungsmitteln mit Vitaminen, Kollagen, Hyaluronsäure & Co. Doch eine Überprüfung zeigt: Hier wirkt vor allem die Verpackung.

Es zwickt im Knie, es schmerzt in der Schulter und es knackt in der Hüfte - viele Menschen haben Probleme mit den Gelenken. Etliche von ihnen hoffen, dass Nahrungsergänzungsmittel Linderung bringen oder zumindest vorbeugen.

Eine Überprüfung der Stiftung Warentest ("Test"-Zeitschrift, Ausgabe 03/2024) zeigt: Zwar behauptet kein Hersteller, dass sein Mittel Gelenkbeschwerden lindert oder Arthrose vorbeugt. Doch die Anbieter versuchen den Anschein zu erwecken, dass die Inhaltsstoffe in ihren Präparaten durchaus helfen könnten. Das geschehe beispielsweise über die Verpackungsoptik sowie geschickt arrangierte Angaben zu Inhaltsstoffen.

Großteil der Präparate zeigt Mängel

Die sonst üblichen Bewertungen von "sehr gut" bis "ungenügend" wurden im Test nicht verteilt, da die Prüfer keine wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit der in den Nahrungsergänzungsmitteln enthaltenen Stoffe fanden. "Im besten Fall sind die Mittel überflüssig", so die Tester. Dies traf auf zwei Produkte zu ("Natur Love Knochen & Knorpel MSM 2000" und "Raab Vitalfood Hagebutten", 0,14 Euro beziehungsweise 1,06 Euro pro Tagesration).

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Die restlichen Präparate im Test zeigten den Prüfern zufolge "mehr oder weniger große Mängel", darunter sowohl Über- als auch Unterdosierungen von Bestandteilen. So überschreitet etwa "Chondroplus" von Orthomol gleich für acht Vitamine und Mineralstoffe die vom BfR empfohlenen Höchstmengen - die für Vitamin E gar um das Dreifache. Akut gesundheitsgefährdend ist das nicht, doch hohe Dosen des Vitamins erhöhen bei Männern ab 55 Jahren möglicherweise die Gefahr für Prostatakrebs. Außerdem fehlt der entsprechende Warnhinweis dazu. In anderen war "weit weniger" Chondroitin enthalten als auf der Packung verzeichnet.

Egal, was suggeriert wird: "Nahrungsergänzungsmittel können Gelenkbeschwerden weder heilen noch vorbeugen", schreiben die Warentester. Besser sei es, sich viel zu bewegen, gesund zu ernähren und ärztlichen Rat einzuholen.

Quelle: ntv.de, awi/dpa

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