Ratgeber

Nach der EZB-Entscheidung Schnell Sparzinsen sichern

Nach der Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) müssen sich Verbraucher nach Einschätzung von Anlageexperten auf sinkende Zinsen für Tages- und Festgeld einstellen. Bei vielen deutschen Banken werde es in den kommenden Wochen "zu deutlichen Zinssenkungen kommen", prognostiziert Horst Biallo vom Verbraucherportal biallo.de. Bereits in den vergangenen Wochen hätten viele Institute ihre Konditionen nach unten korrigiert. Nach der neuerlichen Zinssenkung der EZB werde sich dieser Trend weiter fortsetzen. Die Europäische Zentralbank senkte am Mittwoch den Leitzins für die Eurozone in einem drastischen Schritt um 0,75 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent.

Angesichts sinkender Zinsen lohne sich für Anleger derzeit vor allem beim Festgeld mit mehrmonatiger Laufzeit ein Vergleich unterschiedlicher Anbieter, sagt der Chef der Frankfurter Finanzberatung FMH, Max Herbst. Während beim Großteil der Banken und Sparkassen die Zinsen schon deutlich gesunken seien, gebe es bei einer Reihe von Anbietern nach wie vor hohe Zinssätze von teils über fünf Prozent - etwa bei den Banken mehrerer deutscher Autokonzerne. Da viele dieser Hochzinsanbieter der deutschen Einlagesicherung angehörten, müssten sich Anleger auch in der Finanzkrise keine Sorgen um ihr Geld machen.

Bis jetzt kaum spürbar

Auf mittlere Sicht sei aber bei allen Anbietern mit niedrigeren Festgeldzinsen zu rechnen, meint Finanzexperte Biallo. "Verbraucher, die sich noch hohe Zinsen sichern wollen, sollten sich deshalb überlegen, ihr Geld jetzt in Festgeld zu investieren".

Neben dem Festgeld würden sich auch die Konditionen für Tagesgeld verschlechtern, sagt Finanzexperte Herbst. Allerdings sei der Zinsrückgang für Anleger hier derzeit noch nicht so stark spürbar. Grund dafür sei, dass die Banken sich wegen der Finanzkrise momentan kaum Geld untereinander leihen und deswegen nach wie vor stark auf die Einlagen der Verbraucher angewiesen sind.

Für Kreditnehmer zeigt sich nach den Zinssenkungen der EZB in den vergangenen Wochen derzeit ein gemischtes Bild. Die Zinsen für Hypotheken sind schon deutlich nach unten gegangen - bei einer zehnjährigen Finanzierung etwa um einen halben Prozentpunkt auf 4,7 Prozent. Bei Ratenkrediten für den Kauf von Konsumgütern dagegen habe sich bislang "gar nichts getan", so Herbst. Verbraucher müssten hier eher noch mit steigenden Zinsen rechnen. "Die Banken haben mit Blick auf die Konjunktur Angst vor Kreditausfällen durch Arbeitslosigkeit", sagte Herbst.

Quelle: ntv.de

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