Internet oder Laden So viel bringt das alte Handy
27.02.2013, 18:30 Uhr
Immer schneller, immer handlicher und immer komfortabler sind sie - die neuesten Smartphones der großen Hersteller. Klar, dass da mehr und mehr Alt-Handys einfach in der Schublade verschwinden. Aber das muss nicht sein. Mit den Vorgänger-Modellen lässt sich auch so mancher Euro machen.
Sie sind klein, groß, dick, dünn, es gibt sie in rot, grün, und allen anderen erdenklichen Formen und Farben - und vor allem mit der unterschiedlichsten Technik drin! Handies sind wie alle Elektronik schnell überholt. Doch das muss nicht heißen, dass sie nichts mehr wert sind!
Handy-Ankäufer wie secondhandy, zonzoo, rebuy, und handybestkauf.de versprechen zumindest, dass man sie noch zu Geld machen kann. Doch rentiert sich das? Und was muss man beachten? Wir haben nachgefragt, bei Lisa Brack von Chip Online. Sie ist Handy-Expertin und weiß, worauf es ankommt.
Brack, Chip Online: "Also grundsätzlich kann man jedes Handy noch zu Geld und vielleicht auch Gold machen. Für ein altes Knochenhandy, da gibt es vielleicht nur noch ein paar Euro für, aber Sie können das Handy auf jeden Fall immer noch gut verkaufen."
Natürlich nur unter der Voraussetzung, dass das Gerät noch funktioniert und halbwegs gut erhalten ist. Denn davon hängt letztlich auch der Preis ab.
Lisa Brack, Chip Online: "Man kann schon davon ausgehen, dass ein Handy, das 3-4 Jahre alt ist, noch so um die 50 Euro bringt, je nach Zustand natürlich."
Geräte etwas "aufpeppen"
Und man kann das Gerät selbst auch noch ein bisschen aufpeppen, einfach mal über die Kamera wischen, kontrollieren, ob der Akku im Handy ist und die Anschlüsse reinigen, rät Lisa Brack - dann kann das Handy schon ein bisschen mehr Wert sein.
Ganz besonders wichtig aber: Sim- und Speicherkarte rausnehmen und alles vom Handy löschen, bevor man es verkauft!
Lisa Brack, Chip Online: "Persönliche Daten müssen runter vom Handy, das ist die goldene Regel. Das geht ganz einfach, indem man das Handy auf Werkseinstellungen zurücksetzt."
Beim Vor-Ort-Ankäufer
Wenn man all das erledigt hat, kann es auch schon losgehen. Wir versuchen es zuerst bei einem Vor-Ort-Ankäufer. Sieben Handies haben wir dabei, doch schnell hat er vier davon aussortiert - nicht von Interesse! Immerhin bietet er uns etwas für die übrigen drei Geräte:
Markus Ranker, Secondhandy: "Das ist recht interessant, weil das eine gute Verarbeitung hat. Aluminium und so weiter, von der Ausstattung her auch nicht schlecht."
Das Nokia 6300 ist also ein potentieller Kandidat. Ebenso das Sony Ericsson C901 und das Iphone 4. Bevor er aber eine Kaufzusage macht, testet Markus Ranker die Geräte noch:
Markus Ranker, Secondhandy: "1,2,3,4,5...1,2,3,4,5... Mikrofon und Lautsprecher funktionieren auch. Jetzt stecken wir noch das Ladegerät ein... geht auch."
Markus Ranker: "In dem Zustand würde ich für das Nokia-Handy jetzt 20 Euro zahlen."
Das gilt ebenfalls für das Sony Ericsson C901. Das IPhone hingegen würde bei diesem Händler 250 Euro bringen.
Der Online-Ankäufer
Ein Ergebnis, mit dem wir in die Redaktion zurückkehren. Hier informieren wir uns bei Online-Anbietern. Wir wollen sehen, was sie für die Geräte bieten.
Alle Anbieter kaufen die Geräte an, allerdings zu unterschiedlichen Preisen. Während das IPhone bei "Wir kaufens" z.B. immerhin noch rund 231 Euro bringt, bietet "Zonzoo" nur 125 - also nur die Hälfte von dem, was uns der Vor-Ort-Händler geboten hat.
Auch die beiden älteren Geräte bringen jeweils weniger bei den Online-Händlern. Ist das Fazit also, auf jeden Fall zu einem Vor-Ort-Händler zu gehen? Unsere Expertin hat noch einen Alternativ-Tipp:
Verkauf per Kleinanzeige
Lisa Brack, Chip Online: "Die wohl lukrativste Möglichkeit, ein Handy zu verkaufen, ist Ebay Kleinanzeigen, dort erreichen Sie auch relativ viele Leute. Auch von ihrer Region und die Anzeige kostet nichts, außerdem können sie da ihr Handy für einen Festpreis oder einen Verhandlungsbasispreis einstellen."
Das Sony Ericcson wird hier z.B. für 40 Euro gehandelt, die Preisvorschläge für das IPhone schwanken zwischen 250 und 400 Euro. Aber: Der Verkauf ist nicht garantiert, man muss erstmal einen Abnehmer finden. Sollte das nicht passieren, auf keinen Fall einfach das Handy wegwerfen!
Lisa Brack, Chip Online: "Dann am besten das Handy zu einem Handy-Recycler schicken. Dort beschreiben sie noch ein bisschen, was für einen Zustand das Handy hat, bekommen einen Preis vorgeschlagen, kriegen noch ein paar Euro und haben etwas für die Umwelt getan."
Und für sich selbst: Denn dann liegen die Altgeräte nicht mehr bei Ihnen zu Hause rum. Bei der heutigen Flut von Elektrogeräten doch keine schlechte Alternative!
Quelle: ntv.de