Die Ersparnisse schrumpfen Strategien gegen Geldverluste
21.04.2008, 08:22 UhrOb Lebensmittel, Sprit oder Strom - die Preise in Deutschland steigen zurzeit so stark wie seit langem nicht mehr. Aber nicht nur bei den täglichen Ausgaben macht sich die Teuerung bemerkbar - die Inflation frisst auch Ersparnisse auf. Wer jetzt sein Geld einfach unter das Kopfkissen legt oder auf dem Girokonto parkt, verliert von Tag zu Tag. "Für meine gesparten 100 Euro bekomme ich heute entsprechend weniger als vor einem Jahr", erläuterte Peter Lischke von der Verbraucherzentrale Berlin. Im März kletterte die jährliche Teuerungsrate auf 3,1 Prozent - einer der höchsten Werte seit den 90er Jahren.
Denn der bei der Inflationsberechnung zugrundeliegende Warenkorb verteuert sich um den jeweils monatlich errechneten Wert, um den das Geld entsprechend verliert. Wer sich seine Zinsen zum Beispiel beim Sparen mit einem Sparbuch ausrechnet, muss das bedenken. Das Geld hat am Ende nicht den Wert, der auf dem Papier zu errechnen ist.
Geld sinnvoll parken
Gerade um einer hohen Inflation zumindest ein kleines Schnippchen zu schlagen, sollten sich Anleger regelmäßig um die besten Konditionen bemühen: "Als Alternative zum Girokonto sollte man sich ein Tagesgeldkonto zulegen. Das bringt zurzeit bei guten Anbietern um die vier Prozent Zinsen und hat den Vorteil, dass das Geld jederzeit verfügbar ist", sagte Lischke.
Attraktiv seien derzeit auch Festgeldangebote. "Einige Banken bieten bei Laufzeiten von einem Jahr fünf Prozent Zinsen und mehr." Lischke rät aber, das Kleingedruckte bei diesen Angeboten gründlich zu studieren. Denn in einigen Fällen handele es sich um Lockangebote, bei denen sich während der Laufzeit die Konditionen verschlechtern.
Langfristige Investments planen
Wer seine Altersvorsorge möglichst gut gegen hohe Inflationszeiten absichern will, sollte nach Ansicht von Lischke zunächst einmal sämtliche geförderten Rentenprogramme nutzen. Denn zum eigenen Geld kommt ein Zuschuss. So kann es sein, dass der Arbeitgeber bei der Vorsorge zuzahlt, oder der Staat schießt etwas in einem Riester- oder Rürup-Vertrag zu. "Wenn ich dann noch Geld übrig habe, sollte ich mir über meine Risikofreudigkeit und den Zeithorizont klar werden, über den ich mein Geld anlegen möchte." Er bestimmt die Wahl der dann zur Verfügung stehenden Produkte, zum Beispiel Bundesschatzbriefe, Geldmarktfonds, offene Immobilienfonds, Indexfonds, festverzinsliche Anleihen oder Zertifikate.
Für Anleger, die mit einer steigenden Inflationsrate rechnen und ihr Vermögen vor der Geldentwertung schützen wollen, können auch inflationsindexierte Anleihen als Beimischung im Depot interessant sein. In Deutschland gibt etwa der Bund inflationsindexierte Wertpapiere in Form von Bundesanleihen oder Bundesobligationen heraus, wie der Bundesverband deutscher Banken in Berlin erläutert. Die Zinszahlung ist bei diesen Wertpapieren an den sogenannten Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) in der Eurozone gekoppelt und daher vergleichsweise risikoarm.
Quelle: ntv.de