Ratgeber

Teuer gepoppt Das ist die Mogelpackung des Monats

Verbraucher müssen sich häufig über versteckte Preiserhöhungen ärgern - auch bei Chips.

Verbraucher müssen sich häufig über versteckte Preiserhöhungen ärgern - auch bei Chips.

(Foto: VZHH)

Die Verpackung bleibt, der Inhalt schrumpft und der Preis steigt. Nennt sich Mogelpackung. Die Verbraucherzentrale Hamburg macht sich die Mühe und solcherlei Schummelei publik. So auch wieder in diesem Monat.

"Einmal gepoppt, nie mehr gestoppt", hieß es früher mal in einem Werbeslogan, um den Konsum von Chips anzuregen. Dieser Tage, oder genauer, diesen Monat räumt der Hersteller Kellogg für seine Pringles Chips den Negativpreis "Mogelpackung des Monats" verliehen von der Verbraucherzentrale Hamburg (VZHH) ab. Denn der Hersteller hat klammheimlich die Füllmenge verringert.

Laut VZHH schrumpfte die Füllmenge der Pringles Chips von 200 Gramm auf 185 Gramm pro Packung in der exakt gleich großen Röhrendose - bei praktisch allen Sorten des Produkts. Neben dem Hersteller Kellogg wollen sich offensichtlich auch die Supermärkte und Discounter ein Stück vom Kuchen sichern und haben zusätzlich die Preise für die Pringles Chips erhöht. Bei Rewe stieg der Preis beispielsweise von 2,59 Euro auf 2,79 Euro. Lidl und Penny verlangen ebenfalls 2,79 Euro. Andere Händler werden bestimmt noch folgen, mutmaßt die VZHH.

Unterm Strich zahlen Verbraucher zusammen nun 17 Prozent mehr für das Snackprodukt von Pringles. Das betrifft nicht nur die Sorte Original, sondern nach unserem Kenntnisstand auch andere Pringles Chips. Mindestens zehn Geschmacksrichtungen werden auf der Website des Herstellers aufgeführt. Dort werden übrigens immer noch Produktfotos von Dosen mit 200 Gramm Inhalt gezeigt, obwohl die Füllmenge auf 185 Gramm geschrumpft ist. Rein äußerlich lässt sich am Produkt kein Unterschied erkennen. Nur im Kleingedruckten der Verpackung ist die neue, reduzierte Füllmenge zu finden.

Pringles sind über die Jahre 90 Prozent teurer geworden

Mindestens fünfmal haben die Hersteller der Pringles Chips nach Angaben der Verbraucherschützer Knabberfreunde bislang mit Füllmengenänderungen hinters Licht geführt. Seit 2006 sind die Chips nach Angaben der VZHH mit diesem Trick um 90 Prozent teurer geworden. Der Kartoffelpreis legte zwischen 2006 und 2021 nur um 16 Prozent zu.

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Immerhin, Hersteller Kellog bestätigt die versteckte Preiserhöhung. In einer von der Verbraucherzentrale angefragten Stellungnahme heißt es: " (…) Hin und wieder passen wir unsere Verpackungsgrößen und -formate an, um sicherzustellen, dass wir die richtige Packungsgröße für die unterschiedlichen Vertriebskanäle und Essgewohnheiten der Verbraucher:innen haben. Die Umstellung der Füllmenge betrifft das gesamte Pringles Sortiment seit März 2022. (…)".

Verbraucher müssen sich häufig über versteckte Preiserhöhungen ärgern. Vorausgesetzt, sie entdecken diese auch. Die VZHH bietet die Möglichkeit, auf Produkte, mit denen Kunden derart (weniger Inhalt bei gleichem Preis) getäuscht werden, aufmerksam zu machen. Sie macht diese Produkte dann öffentlich und kürt sie zur Mogelpackung des Monats und des Jahres.

(Dieser Artikel wurde am Freitag, 01. April 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, awi

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