Ratgeber

Da graust's dem Feinschmecker Tiefkühlpizzen im Test

Bei wenig Zeit und viel Hunger greift man gern zur Tiefkühlpizza, trotz viel Salz und reichlich Kalorien. Doch wenn schon ungesund, dann soll es wenigstens schmecken: Unter 19 getesteten Salami-Pizzen fand "Ökotest" immerhin fünf, die mundeten.

Heerscharen von Fernsehköchen können es nicht verhindern: Der Deutsche greift gern zur Tiefkühlpizza.

Heerscharen von Fernsehköchen können es nicht verhindern: Der Deutsche greift gern zur Tiefkühlpizza.

(Foto: picture alliance / dpa)

Auch wenn uns die Werbung glauben machen will, dass man mit der richtigen Tiefkühlpizza auch ein Candlelight-Dinner schmeißen kann, steht der teigige Fertigsnack nicht im Ruf, ein kulinarisches Highlight zu sein. Schon die Zubereitungsart lässt es nicht zu, dass die Tiefkühlvariante jemals mit der "richtigen" Pizza vom Italiener mithalten kann. Die Zutaten werden erst nicht mitgebacken, sondern landen erst vor dem Einfrieren auf dem Teig und ein normaler Backofen erreicht höchstens halb so hohe Temperaturen wie ein richtiger Steinofen.

Trotz solcher Einschränkungen erfreut sich Tiefkühlpizza ungebrochener Beliebtheit: Jeder Deutsche verzehrt gute neun Stück im Jahr, ungeachtet aller gesundheitlichen Bedenken. Die Zeitschrift "Ökotest" bilanziert nämlichnach einem Test von 19 Salami-Pizzen aus dem Tiefkühlfach: Ob Bio oder Discounter sind die Produkte sämtlich zu salzig, meist zu fettig und manchmal mit Aromen, Hefeextrakt oder anderen Zutaten aufgepeppt, die das problematische Glutamat enthalten können. Reichlich Zusatzstoffe fanden die Tester beispielsweise bei Dr. Oetkers "Die Ofenfrische", im "Gut & Günstig"-Produkt von Edeka und in den beiden Wagner-Produkten im Test. Solche Zusätze sind nicht unbedingt  gesundheitlich problematisch, aber grundsätzlich gilt bei Zutatenlisten: Je weniger draufsteht, desto besser.

Ist drin, was drauf steht?

Wer auf salzarme Ernährung achten muss, lässt von der Fertigware besser die Finger: Sechs Gramm Salz beträgt der normale Tagesbedarf eines Erwachsenen, mit einer Pizza hat man weit mehr als die Hälfte davon abgedeckt.  Am wenigsten Salz enthält noch das Produkt von Aldi Nord: insgesamt 3,6 Gramm. Andere Pizzen schlagen dagegen richtig heftig ins Salzkontor, darunter auch das Bio-Produkt von Alnatura. Kaum überraschend ist die Erkenntnis, dass Salamipizzen nicht gerade diättauglich sind: Die meisten haben mehr als 800 Kilokalorien. Spitzenreiter sind mit über 900 Kalorien die No-Name-Pizzen von Aldi Süd und Edeka. Manche Anbieter versuchen, Käufer mit irreführenden Nährwertangaben in Sicherheit zu wiegen, indem sie nur die Werte für eine halbe Pizza auf die Packung drucken. Das fiel den Ökotestern negativ auf – wer isst schon eine halbe Pizza?

Die Verpackung interessierte die Tester noch unter einem anderen Aspekt: Wie nicht anders zu erwarten, sieht der Inhalt auch nach dem Auftauen meist etwas anders aus als der abgebildete "Serviervorschlag". Immerhin entspricht der Belag bei allen getesteten 19 Pizzen der Zutatenliste. Allerdings ist bei einigen Pizzen viel mehr Käse oder Peperoni zu sehen, als wirklich auf der Pizza liegt. Alles in allem können sich fünf Tiefkühlpizzen mit dem Gesamturteil "gut" schmücken, unter anderem, weil höherwertige Zutaten wie Mozzarella und Olivenöl verwendet wurden. Zu den Testsiegern gehören die Bofrost Pizza Con Salame und die beiden Wagner-Pizzen. Die günstigste "Gute" ist die hochkalorische Edeka-Ware. Sie kostet gerade mal 83 Cent. Auch das teuerste Produkt im Test überzeugte: Die Salami Pizza von Natural Cool aus dem Bio-Anbauverband Demeter. Mit 4,49 Euro ist sie allerdings kaum günstiger als der Italiener um die Ecke.

 

Quelle: ntv.de, ino

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