Geschlossene Fonds Verkauf am Zweitmarkt
19.06.2007, 08:20 UhrDie Umsätze auf den deutschen Zweitmärkten für geschlossene Fonds stiegen im vergangenen Jahr um rund 40 Prozent auf über 410 Millionen Euro. 2007 soll dieser Aufwärtstrend weiter anhalten.
Das Emissionshaus Nordcapital ist mit seiner Handelsplattform Deutsche Sekundärmarkt ein Anbieter, über den Anleger ihre Anteile handeln können. Wie, dass erklärt Jürgen Wollny von Deutsche Sekundärmarkt: "Die verkaufsinteressierten Anleger wenden sich per Telefon, Mail oder Brief an uns. Im Beratungsgespräch erfolgt eine Aufklärung über die Konsequenzen des Verkaufs. Danach kann der Verkäufer entscheiden, ob er zum Festpreis verkaufen möchte oder im Versteigerungsverfahren. Das Versteigerungsverfahren dauert sieben Tage. Wir haben 700 registrierte Kaufinteressenten, die ihre Preise abgeben, die Abwicklung dauert dann ungefähr drei bis 4 Wochen, bis der Verkäufer sein Geld auf dem Konto hat."
Eine Frage der Qualität
Seit fast zehn Jahren gibt es den Handel mit geschlossenen Fonds auch an der Fondsbörse Deutschland unter der Dachmarke Zweitmarkt.de. Die Experten wissen, wer glaubt über einen Zweitmarkt beispielsweise wertlose alte Immobilienfonds loszuwerden, der irrt.
Thomas Ledermann von der Fondsbörse Hamburg: "An unserem Zweitmarkt bilden sich die Preise nach Angebot und Nachfrage. Qualitätvolle Produkte werden sie auch an unserem Markt zu einem hohen Preis verkaufen können. Produkte geringerer Qualität werden auch nur schlechtere Preise erzielen. Das heißt, Fonds, die in Toplagen investiert haben, werden hier auch gute Preise erzielen, sogenannte Schrottimmobilien, werden hier auch schlechter verkäuflich sein."
Preisfindung bei geschlossenen Fonds
Wer sich von seinen Fondanteilen trennt, muss vor allem wissen, wie viel sie wert sind. Während Fachleute aus einem reichen Erfahrungsschatz schöpfen können, ist der Anleger allein gelassen, wenn es darum geht, seine Anteile zu bewerten.
Peter Kastell von FondsMedia: "Es gibt vier Möglichkeiten. Erstens in der Fondsgesellschaft nachfragen, ob jemand den Anteil erwerben möchte. Zweitens den hausinternen Zweitmarkt prüfen, sprich Zweitmarkt des Emissionshauses dieses Fonds, dann gucken auf den Preislisten der Zweitmarktfonds, was die bezahlen und viertens auf den Internetplattformen die Kurse, die eingestellt wurden für diesen Fonds sich ansehen."
Ob als Käufer oder Verkäufer, der Zweitmarkthandel ist in der Regel nicht kostenlos. Einige Prozentpunkte Gebühr fallen an, in Einzelfällen ist die verhandelbar. Ingesamt funktionierts mit Anteilen an geschlossenen Fonds wie im wahren Leben. Man verkauft am besten dort, wo am meisten gehandelt wird. So ist schneller Erfolg sicher und oftmals der beste Preis erzielbar.
Quelle: ntv.de