Ratgeber

Adieu Deutschland Wohin Führungskräfte gehen

Die Schweiz ist für deutsche Auswanderer das Ziel Nummer eins: Den Karriereschritt ins benachbarte Alpenland haben fast ein Viertel der Führungskräfte gewagt, die eine Stelle im Ausland angenommen haben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Karrieredienstes Experteer unter mehr als 13.000 Angestellten aus zwanzig europäischen Ländern.

Die Untersuchung, die der führende Karrieredienst für Spitzenkräfte in Deutschland und Europa in Zusammenarbeit mit dem britischen Marktforschungsinstitut OMIS Research durchgeführt hat, zeigt weiter: Nach der Schweiz folgt Großbritannien mit neun Prozent auf Rang zwei, allerdings mit deutlichem Abstand zum Spitzenreiter. Den dritten Platz unter den Top-Zielen deutscher Auswanderer belegt Österreich mit acht Prozent. "Für die berufliche Weiterentwicklung trauen sich deutsche Führungskräfte nicht weit in die Ferne, sondern gehen in ein Land, dessen Sprache sie sprechen und deren Kultur ihnen nahe ist. Die Schweiz, Großbritannien und Österreich stehen deshalb ganz oben auf der Rangliste der Lieblingsziele deutscher Auswanderer", so Experteer-Geschäftsführer Dr. Christian Göttsch.

Typischer Auswanderer: Berater oder IT-Fachmann

Die deutschen Topkräfte arbeiten im Ausland am häufigsten in den Branchen Consulting (15 Prozent), IT (elf Prozent) sowie dem Banken- und Finanzsektor (acht Prozent). Gute Erfolgschancen in der jeweiligen Branche haben besonders erfahrene und gut ausgebildete Kandidaten: Fast drei Viertel der Auswanderer können mindestens fünf Jahre Berufserfahrung nachweisen – nur ein Prozent wagt sich direkt nach der Ausbildung in ein anderes Land. Auch der Ausbildungsgrad der Auswanderer ist hoch: 40 Prozent gehen mit einem Diplom über die Grenze, fast ein Drittel hat einen Master.

Auslandserfahrung lohnt sich kurz- und langfristig "Deutsche sind gut organisiert, arbeiten strukturiert und überlassen nichts dem Zufall. Sie berücksichtigen alle Eventualitäten, zeigen sich flexibel und haben Fall-Back-Lösungen parat", so der Headhunter Klaus Steinmann. "Aber vor allem sind sie für ihre gute Qualität, Ausbildung, Zuverlässigkeit und Genauigkeit bei Arbeitgebern im Ausland bekannt und beliebt." Die Chancen für deutsche Arbeitnehmer, die im Ausland arbeiten wollen, schätzt er daher sehr hoch ein.

Zudem lohnt sich seiner Meinung nach der Schritt ins Ausland sowohl kurz- als auch langfristig. Zum einen ist der Auslandsaufenthalt eine Bereicherung für den Lebenslauf, zum anderen auch für die persönliche Weiterentwicklung. Headhunter Steinmann weiter: "Neben besseren Sprachkenntnisse erwerben Auswanderer auch den so häufig von Unternehmen gewünschten 'cultural fit' – auslandserfahrene Mitarbeiter finden sich viel leichter in multi-kulturellen und international agierenden Unternehmen zurecht." Die gesammelte Erfahrung ist dabei häufig das Sprungbrett für weiterführende Management- und Führungsaufgaben im In- und Ausland. Steinmann warnt jedoch vor zu langen Aufenthalten: "Zwei bis maximal fünf Jahre sind ideal. Wer länger bleibt, setzt sich der Gefahr aus, dass eine Rückkehr und die Reintegration immer schwerer werden."

Quelle: ntv.de

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