Immobilienkredite Zinsen jetzt sichern
12.06.2008, 07:51 UhrDas eigene Haus planen und bauen ist ein wichtiger Meilenstein im Leben eines Menschen - auch für Frau Veit und ihre Familie. Eigentlich sind die stressigen Zeiten lange vorbei. Nur die Raten für den Kredit rufen in regelmäßigen Abständen die Zeiten des Baubeginns in Erinnerung.
Dennoch haben sie sich wieder mit dem Thema beschäftigt und sich für eine vorzeitige Anschlussfinanzierung entschieden. Der Auslöser war die Immobilienkrise in den USA. "Wir haben befürchtet, dass auch hier die Bedingungen sich für ein neues Darlehen verschärfen und auch die Zinsen nach oben gehen werden", erzählt Veit.
So wie Frau Veit geht es zurzeit vielen Kunden. Denn die aktuellen Zinsen liegen nahe bei ihren historischen Tiefständen. "Die Bestsätze im Markt sind momentan bei 4,7 Prozent nominal für zehn Jahre, bei 4,9 Prozent nominal für 15 Jahre zu haben", weiß Robert Haselsteiner vom Immobilienkreditvermittler Interhyp. 2000 lagen die Zinsen bei rund sechs Prozent. "Wir sehen also immer noch sehr günstige Zinssätze und das gilt es natürlich zu nutzen."
Alternative Forwarddarlehen
Die Lösung kann ein Forwarddarlehen sein. Mit dessen Hilfe kann man sich schon den heutigen Zinsatz für die Zukunft sichern. "Forward Darlehen sind derzeit bei vielen Banken nur wenig teurer als ganz normale Anschlusskredite, die sofort ausgezahlt werden. Der Zinsaufschlag beträgt bei einer Vorlaufzeit von einem Jahr nur etwa 0,1 Prozent", weiß Jörg Sahr von der Stiftung Warentest.
Schon bei einem relativ geringen Zinsanstieg in der Zukunft würde sich so ein Forward Darlehen auszahlen. Bleiben die Zinsen allerdings konstant oder sinken in den nächsten Jahren, wendet sich das Blatt und der Zinsvorteil wird zum Zinsverlust.
Zwei Szenarien
Ein Beispiel: Der Kunde möchte für seinen Anschlusskredit in zwei Jahren ein Forwarddarlehen abschließen. Der günstigste Anbieter verlangt für diesen Fall 4,65 Prozent Zinsen jährlich. Bei einem Anstieg des Marktzinses um 1,5 Prozent geht die Wette auf. Der Vorteil beträgt stolze 16.000 Euro. Sinkt der Zins dagegen nur um rund ein Prozent droht ein Verlust von rund 11.000 Euro.
Vorsichtige Kreditnehmer können zusätzlich vorbeugen und sich eine Kündigungsoption einräumen lassen. "Sollten die Zinsen wider erwarten sinken, dann schulden sie einfach zu einem günstigeren Darlehen zum nächsten Kündigungstermin um. Auf diese Weise können sie sich die derzeitig niedrigen Zinsen nahezu ohne Risiko sichern", so Sahr.
Diese Option ist allerdings etwas teurer als ein gewöhnliches Forward-Darlehen. Der günstigste Anbieter verlangt in diesem Fall 5,15 Prozent Zinsen. Also ein halbes Prozent mehr als beim Forwarddarlehen ohne Kündigungsrecht. Sinkt der Marktzins, kann der Kunde schon nach drei Monaten auf ein günstiges Darlehen umsteigen. Der Verlust verringert sich so auf nur noch rund 400 Euro.
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Frau Veit blieb nicht bei ihrer Hausbank, sondern wechselte zu einem günstigeren Anbieter. Wie sich die Zinsen in der Zukunft allerdings tatsächlich entwickeln werden, hängt von vielen Faktoren ab. Für Frau Veit und ihre Familie war aber vor allem eines wichtig: Planungssicherheit für die kommenden Jahre.
Quelle: ntv.de