Nachcremen mit Öko-Test Zwei After-Sun-Produkte mit "ungenügend" abgestraft
23.06.2023, 07:45 Uhr Artikel anhören
Spezielle After-Sun-Produkte sind laut Öko-Test kein Muss.
(Foto: IMAGO/Pond5)
Ein Sonnenbad ist Stress für die Haut. Sonnencreme ist also Pflicht. Wer hinterher seiner Haut noch Feuchtigkeit und Pflege zukommen lassen möchte, greift zu einem After-Sun-Produkt. Mondpreise müssen für die Nachsorge nicht gezahlt werden. Zwei Lotionen sollten aber nicht auf die Haut.
Ein Sonnenbrand sollte unbedingt vermieden werden. Denn ist der erstmal da, können auch spezielle After-Sun-Produkte ihn nicht rückgängig machen. Die Cremes und Lotionen sollen aber wenigstens die von Sonne, Chlor und Meerwasser gestresste Haut beruhigen, kühlen, und mit Feuchtigkeit versorgen. Zudem sollten sie leicht zu verteilen sein. Aus diesem Grund sind die Produkte dünnflüssig und enthalten wenig Fett. Alkohol, Wasser und auch Mentholverbindungen sorgen für den Kühlungseffekt. Glycerin und Panthenol sollen die Haut feucht halten und sie beruhigen.
Öko-Test hat 20 After-Sun-Produkte in Drogerien, (Bio-)Supermärkten und im Internet eingekauft, darunter acht Produkte mit Naturkosmetikzertifikat. Bezahlt haben wir dafür - der Vergleichbarkeit halber umgerechnet auf 200 Milliliter - zwischen 0,89 und 31,92 Euro. Bei den getesteten Produkten handelt es sich um Lotionen oder Gele. Das Ergebnis fällt durchaus positiv aus. 18 After-Sun-Produkte der Untersuchung können die Tester mit "gut" oder "sehr gut" empfehlen.
Moschusverbindungen in den Testverlierern
Die "Garnier Ambre Solaire After Sun Feuchtigkeits-Milch" und "die Hawaiian Tropic Silk Hydration UltraLight After Sun Lotion" enttäuschen hingegen. Denn die beiden Testverlierer ("ungenügend") enthalten den Duftstoff Galaxolid. Dabei handelt es sich um eine polyzyklische Moschusverbindung; diese Stoffgruppe wertet Öko-Test schon lange ab, weil die Substanzen sich im menschlichen Fettgewebe anlagern können. Galaxolid, auch Hexamethylindanopyran, befindet sich zudem derzeit in der Prüfung durch die Europäische Chemikalienagentur, weil es im Verdacht steht, hormonell wirksam zu sein und darüber hinaus sich als Umweltgift anzureichern. Die finale Bewertung steht noch aus. Die Crux: Deklarieren müssen Hersteller Moschusverbindungen nicht. Sie lassen sich einfach hinter dem Sammelbegriff "Parfum" verstecken.
Nicht schön. Dass es auch anders geht, beweisen unter anderem diese als "sehr gut" befundenen Produkte. Zudem sind die hier genannten auch noch äußerst günstig. Als da wären: "Bevola After Sun Après Lotion" von Kaufland (1,24 Euro für 200 Milliliter), "Lavozon Après Lotion" (Müller Drogeriemarkt), "Sundance After Sun Lotion" (DM) - beide für 1,25 Euro, "Sun D’Or Après Sun Pflegelotion" (0,98 Euro, Budni/Edeka/Netto) und "Sunozon Aprèslotion" von Rossmann (1,49 Euro).
Doch abgesehen von den Ergebnissen der Untersuchung sind spezielle After-Sun-Produkte laut Öko-Test kein Muss. Eine einfache, leichte Körperlotion versorgt die Haut nach einem sonnenreichen Tag ebenfalls mit Feuchtigkeit. Besonders wichtig bei Sonnenbrand stattdessen: Die betroffenen Hautstellen komplett aus der Sonne herauszuhalten, bis sie ausgeheilt sind - mindestens eine Woche lang.
Quelle: ntv.de, awi