Tagesgeldzinsen fallen weiter Zwei Top-Angebote verschwinden
15.04.2010, 15:55 UhrTagesgeldkonten sind wegen ihrer Flexibilität beliebt. Doch die Zinsen fallen. Zwei Banken, die bislang mit Top-Konditionen am Markt vertreten waren, haben die Zinssätze abgesenkt.

Für die Banken gibt es keinen Anreiz den Kunden hohe Zinsen auf dem Tagesgeld anzubieten.
(Foto: Klaus-Uwe Gerhardt)
Für Zinsjäger werden die Zeiten noch härter. Heute haben sich gleich zwei Zinsfelsen in der Brandung der Tagesgeldkonten wegspülen lassen, die bislang an der Spitze der Tagesgeldanbieter zu finden waren. Die Deutsche Kreditbank (DKB) hat den Tagesgeldzins von 2,05 auf 1,65 Prozent gesenkt. Der gleiche Zinsschritt erfolgte bei der SKG Bank.
Beide Banken haben diesen Zins nicht befristet als Aktionsangebot sondern dauerhaft auf einem Kreditkartenkonto angeboten. Mit jetzt 1,65 Prozent pro Jahr sind die beiden Banken zwar immer noch unter den Top-10-Angeboten zu finden, aber nicht mehr an der Spitze. Als Vorteil bleibt, dass es sich nicht um ein befristetes Angebot handelt und der mögliche Anlagebetrag nicht limitiert ist.
Wer 10.000 Euro mit einem Horizont von sechs Monaten anlegen möchte, fährt derzeit am bei der DAB Bank als Neukunde am besten. Diese garantiert bis zum 30. September einen Guthabenzins von 2,3 Prozent pro Jahr. Zu diesem Zinssatz kann man allerdings höchstens 15.000 Euro angelegen. Darüber hinaus gehende Beträge verzinst die DAB Bank lediglich 0,5 Prozent pro Jahr.
Höhere Anlagebeträge
Bei größeren Anlagebeträgen hat die 1822direkt, eine Tochter der Frankfurter Sparkasse, für Neukunden die Nase vorn. Bis zu 100.000 Euro verzinst die Bank mit 2,0 Prozent pro Jahr. Gleich dahinter reiht sich die ING Diba ein, die ebenfalls 2,0 Prozent pro Jahr zahlt – garantiert für fünf Monate. Einen maximalen Anlagebetrag gibt es hier nicht.
Der Zinstrend beim Tagesgeld zeigt nach einer Einschätzung der FMH-Finanzberatung weiter nach unten. "Die Tagesgeldzinsen sind seit der Finanzkrise immer oberhalb des EZB-Leitzinses angesiedelt. Jetzt nähern sie sich diesem wieder an", so Max Herbst, Chef der FMH-Finanzberatung. Dahinter steht eine einfache Logik. "Wenn die EZB den Banken Geld für ein Prozent pro Jahr leiht, gibt es keinen Anreiz für die Banken, dem Kunden eine höhere Verzinsung anzubieten", erklärt Herbst.
Für die nächsten Monate rechnet Herbst mit wenig Bewegung am Markt und eher noch fallenden Tagesgeldzinsen. Wahrscheinlich werden die Banken mit besondern Werbeaktionen anlässlich der Fußballweltmeisterschaft präsent sein. Aber diese, das hat schon die letzte WM 2006 gezeigt, sind eher mit Vorsicht zu genießen.
Quelle: ntv.de