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Sachsen Zahl der Apotheken in Sachsen sinkt weiter

Wer krank ist, der braucht häufig Medikamente aus der Apotheke. Doch das Apothekennetz wird seit Jahren immer löchriger. Auch in den vergangenen Monaten gab es mehr Schließungen als Neueröffnungen.

Dresden/Düsseldorf (dpa/sn) - In Sachsen geht die Zahl der Apotheken weiter zurück. Für das erste Halbjahr 2025 wurden elf Schließungen und zwei Neueröffnungen gemeldet, sagte eine Sprecherin des sächsischen Apothekerverbandes in Leipzig. Im dritten Quartal gab es bisher zwei Schließungen, auf der anderen Seite aber drei Neueröffnungen. Ende des vorigen Jahres gab es laut Statistischem Landesamt insgesamt 876 Apotheken in Sachsen - und damit 115 weniger als noch zehn Jahre zuvor. 

Nach Angaben des Verbandes schreiben aktuell rund acht Prozent der Apotheken im Freistaat rote Zahlen, weitere 23 Prozent gelten wirtschaftlich als gefährdet. "Es bedarf daher dringend einer wirtschaftlichen Stabilisierung, um weitere Schließungen zu verhindern und die wohnortnahe Gesundheitsversorgung zu stärken", so die Verbandssprecherin.

Deutschlandweit sank die Zahl der Apotheken im ersten Halbjahr um 238 auf 16.803, binnen zehn Jahren schloss laut dem Präsidenten der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda), Thomas Preis, etwa jeder sechste Standort. Zu den Gründen zählen Kostendruck und Probleme bei der Nachfolgesuche, wenn Inhaber oder Inhaberinnen von Apotheken in den Ruhestand gehen. Mangels Verdienstmöglichkeiten ziehe es qualifizierte Menschen in die Industrie oder Krankenhausapotheken, berichtet die Abda.

Nach Plänen von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken sollen die Apotheken in Deutschland Patientinnen und Patienten künftig mehr Leistungen wie Impfungen und Vorsorge anbieten können und so auch Arztpraxen entlasten. Eine im Koalitionsvertrag von Union und SPD zunächst angekündigte höhere Apotheken-Vergütung kommt aber nicht mehr in diesem Jahr.

Quelle: dpa

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